Arne auf Lombok / Indonesien

3. Teil meines Reisetagebuchs....

Ankunft im Alang-Alang....auf Lombok

Bis jetzt ist es ruhig in der Anlage. Werde morgen beim Frühstück sehen, wie viele da sind. Ich schätze mal höchstens 10 Leute!

Werde nachher mal das Alang-Alang erkunden. Viel Zeit benötigt man ja nicht für eine Anlage mit 20 Wohneinheiten. Der Gärtner ist gerade dabei die Pflanzen zu Wässern und ich freue mich auf meinen 1. Spaziergang nach Sengiggi/City zum Warung Wantilan.

Hoffentlich ist es noch da! Bin auf das Gesicht von Andreas gespannt. Da ich Frühstück und Mittagessen

fast ausfallen lassen musste, es gab nur noch einen Apfel vom Markt, werde ich mir heute Abend den Ranzen wieder richtig vollschlagen.

                                                               kabar baik

Die tosenden Wellen brechen sich an der dem Felsen nur einen Kulliwurf weit weg von meiner Terrasse.

Ich wohne quasi in der 1. Reihe

Die Bilder die man im Kopf hat - kommen jetzt hoch. Es sind keine guten Bilder, und deshalb haben sie hier auch nichts zu suchen....


Bahri                                                      18.03.

Jus der Reiseleiter der mich von Bangsal ins Alang-Alang gebracht hatte würde gerne bei Nadja´s Projekt  “Ein Stern fuer Lombok” helfen. Ich habe seine Adresse und Telefonnummer in Ampenam notiert, damit ich sie später Nadja u. Günter geben kann.

Heute durfte ich einen ganz besonderen Menschen kennen lernen! Bahri! Welch ein Zufall - er kennt auch Nadja und Günter. Er ist bereit mit mir zusammen zum Haus von den beiden zu fahren um mir alles zu zeigen . Er hatte mich mit einem Freund aus Deutschland verwechselt, wie er mir erklärte, würde ich ihm sehr ähnlich sehen.

Er möchte mit mir zusammen und der Nähmaschine auf seinem Motorrad dorthin fahren. Wenn er wüsste was ich für ein Schisser und noch beschissener Motorradmitfahrer bin.

Sprung>

An dieser Stelle muss ich eine Korrektur der Gästezahl vornehmen. Es sind nur 5 mit mir incl.!

Da kann man(n) schreiben, lernen, lesen, geniesen, vergessen, abschalten und träumen.....

Das Rätzel der Masken:

Palindrom> Amor a Roma wieder etwas neues gelernt - wusste ich vorher auch noch nicht.

An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Henk und Irene. Ich brauche aber unbedingt noch eine Widmung von Euch...

Zurück<

Ich sitze gerade auf der Terrasse und lerne Vokabeln als ich unerwarteten Besuch bekomme. Leider habe ich noch nichts da, was ich meinem keinen Besucher anbieten kann, aber ich musste gleich an Baghira denken... ob es ihr wohl gut geht in Ihrem Urlaubspardies?

Sie fehlt mir. Sie hätte bestimmt viel Spass bei all den bunten Schmetterlingen und den schreienden Geckos!

Habe gerade einen Teller mit frischem Obst bekommen, ich sollte mal wieder eine Lernpause einlegen da ich die Bücher schon am redigieren bin... ich glaube so nennt man es wenn man Fehler sieht - vielleicht aber auch nicht!

... bei dem was ich schreibe muss wohl auch noch schwer redigiert werden... aber ich hoffe es ist auch

so verständlich, da ich einfach nur runter schreibe....

Mein erster Spaziergang auf Lombok...

Als ich unterwegs an dem ersten Strassenschild ankomme, bei dem man folgende Informationen entnehmen kann:

1. nach Mangsit sind es 2 Kilometer

2. nach Senggigi sind es immerhin noch 4 Kilometer

3. und nach Mataram ganze 17 Kilometer

Alles auf einen kleinen unscheinbaren Stein am Strassenrand....


Warung Amalia > vorher Wantilan (siehe auch Bilder bei WKW)

Als ich den letzten Berg vor dem Sheraton nehme erkenne ich alles wieder. Es hat sich nicht viel verändert. Ich kontrolliere den riesigen Graben vor dem Sheraton ob wieder Katzenkinder gefangen sind - aber diesmal nicht. Als ich am Wantilan ankomme muss ich leider feststellen, dass es nicht mehr da ist. Jetzt steht ein Schild mit Warung Amalia dort. Andreas ist leider auch nicht mehr da. Keiner mehr von der Truppe - sehr schade. Vielleicht haben sie ja die Adresse... ich würde ihn schon gerne überraschen!

Habe mein Fahrrad im InternetCafe “Millenium” abgeholt bzw. gemietet. Wahrscheinlich habe ich viel zu viel dafür bezahlt. Was soll´s, ich wollte es ja so.

So mit Fahrrad war ich jetzt mobil und bin noch bei Annas Giftshop vorbei gefahren. Hierhin sollte ich zuerst die Nähmaschine bringen. Der Shop ist Versandadresse für die Sendungen aus Deutschland.

Es war so lustig. Anschliessend war ich kurz im Internet, bekam dann aber Hunger und so sitze ich jetzt  wieder alleine im Amalia (ausser Personal). Aber so ist es halt in der Nebensaison. Nebenan im Warung ist auch nur ein Tisch besetzt.

Der Gingertee ist ausgezeichnet nicht so wie beim letzten mal und diesmal bekomme ich auch noch frisch geröstete Erdnüsse dazu gereicht.

Und der Ginger ist tatsächlich “pedas...” So mag ich es.

Ich sehe ich habe kein Licht am Fahrrad. Aber erst mal etwas essen.

Na dann selamat malam / gute Nacht die haben nämlich teilweise kein Licht auf den Strassen.

Oh die Erdnüsse triefen nur so von Öl. Aber sie sind lecker - enak sekali...

Nasi campur -  oh ich könnte mich reinlegen! Ich bin am überlegen, ob ich das gleiche noch mal bestellen soll, aber die eine Portion reicht voll und ganz. So noch ´nen halben Liter Tee (schön scharf wieder) dann mache ich mich wieder auf...

Blind im Dunkeln auf der Strasse mit Fahrrad irgendwo auf Lombok...


18.03. Nähmaschine (Lia) kommt an                        19.03.09, 04:12

Die Nähmaschine ist schon ganz aufgeregt. Endlich raus aus dem Zimmer und rauf aufs Motorrad. Im Gegensatz zu mir - ich freue mich gar nicht so auf die Fahrt mit dem Motorrad.

Aber auf das was ich zu sehen bekomme freue ich mich um so mehr...

Bahri hat sich dafür entschuldigt, dass er ein bisschen spät war - tidak apa-apa! Mit der Nähmaschine zwischen uns sind wir dann Richtung Senggigi gefahren... Meine Angst vor der Fahrt war Gott sei dank völlig unbegründet. Bahri ist so vorsichtig gefahren.

Jetzt hat sich meine Vermutung auch bestätigt. All das, was ich schon von den Internetseiten gesehen und gelesen hatte, musste es dieser Abzweig einfach sein.... Wir bogen in eine Verkehrsberuhigte Strasse ein, das kann man im hellen daran sehen, dass ungefähr alle 20 Meter ein Drempel kommt.... und Bahri ich und die Nähmaschine haben immer einen kleinen Satz hinten auf dem Motorrad gemacht und schliesslich sind wir drei sicher vor Nadja´s u. Guenter´s Haus angekommen.

Ich stand nur am Gartentor aber den Vorraum erkannte ich von den Bildern wieder oder kam mir zumindest

wieder sehr vertraut vor. Noch ein Bild von der Nähmaschine und Motorrad. Dann habe ich Amad versucht zu erklären wer ich bin und wofür die Nähmaschine ist. Er nahm sie in Empfang und trug sie dann ins Haus.

Charly hat mir das Grundstück genau gegenüber zeigen wollen. Ich hatte das Gefühl er möchte es mir sofort

verkaufen... Aber es ist mir viel zu dunkel und die Bäume zu fällen ist nicht mein Ding....

Und es hat sogar Strom.... was mir die offenen Installationen zeigen. Das wäre das 1. was ich neu verlegen würde.

Bahri war ganz erstaunt wie ich ihm meinen Vokabelzettel von heute gezeigt habe... und er meinte nur pelan-pelan satu hari - satu kata / langsam jeden Tag ein Wort

Er hat mir heute schon so viel beigebracht... Es ist wirklich einfach, und wenn wir nicht weiter wissen  schwenken wir kurz auch nach Englisch um, und dann wieder zurück nach Bahasa Indonesia...

Ich habe mich mit Bahri und Charly unterhalten während die Sonne schnell unterging... und es mit einem male wieder Finster war...


Fahrradtour:

So einfach wie ich es mir vorgestellt und in Deutschland geplant habe, ist es leider nicht und ich muss meinen Plan ändern....

Wie ich Murfi dem Reiseleiter meine geplante Tour gezeigt habe hat er nur mit dem Kopf geschüttelt. Selbst mir dem Auto ist das in der Zeit und die Strecke nicht zu bewältigen. Streckenweise - so mal eben auf 100 Kilometer gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten. Von der Zeit ganz zu schweigen. Man muss schon selbst mit dem Auto über 4 Stunden für 40 Km auf der Karte einplanen....

Nuja das macht das ganze ja nur noch spannender ...!

Wo werde ich dann schlafen...? Unter dem Sternenzelt?

Auf jeden Fall muss ich jetzt umdisponieren...

Das bedeutet aber auch, dass ich weitere Vokabel lernen muss, damit ich das geregelt bekomme.

Vielleicht kann mir Bahri ja dabei helfen?

Morgen nach dem Frühstück werde ich erstmal ins Städtchen fahren und bei Anns's Giftschop vorbei düsen und einen Aufkleber an der Tür anbringen damit man weiss wo man ist und bescheid sagen, dass die Nähmaschine schon bei Nadja u. Günter ist.

Es ist ja schon erstaunlich, wie dunkel Dunkel sein kann...! Wenn hier die Sonne untergegangen ist, dann ist die Nacht schwarz. Bei uns in der Stadt ist sie ja eher rot.... durch all die vielen Lichtquellen die die Nacht zum Tag machen wollen... und den schönen Himmel nur verunstallten.

Die Sterne leuchten hier so klar wie wir es bei uns in der Stadt schon lange nicht mehr sehen können.


21:30

Ich geniesse das Meeresrauschen und die Gischt, die es manchmal durch den Wind bis auf die hell erleuchtete Terrasse zu mir rüber schafft.

Vielleicht erwähnte ich bereits ja, das ich in der ersten Reihe sitze. Wollen wir hoffen das es bei der Gischt bleibt.

Gespannt was das Morgen bringt werde ich den Tag gemütlich ausklingen lassen...

selamat tidur dan mimpi manis....


19.03.2009 Überschriften                                                         20.03.09, 03:17

Bahri's Motto>

lebih baik terlambat dari pada tidak sama sekali

Noch nie gingen mir so viele Gedanken gleichzeitig durch den Kopf und obwohl es schon sehr spät ist setze ich mich noch auf die Terrasse und muss wenigstens die wichtigsten Sachen für Euch festhalten.

Gedanken>

Was passiert wen man die Angst verliert

Henk / Kate Winslet / Mataram

das etwas andere Leben in Indonesien

Essen mit einer anderen Religion

Heute ist so viel passiert, dass es mir nicht leicht fällt dies alles zu schreiben und hoffentlich vergesse ich nichts wichtiges festzuhalten bis auf die Dinge die keinen etwas angehen natürlich...

Ich werde es trotzdem versuchen und in der Tat wird es ´ne ganze Menge diesmal...

Habe ein Internetcafe am anderen Ende von Senggigi gefunden - na ja sagen wir Internet Lager ... Zwar ein gutes Stück vom Alang-Alang weg aber dafür habe ich etwas Musik vom Cafe nebenan...

Lager deshalb, weil hier neben 4 Computer jede menge Kisten mit Taschentüchern, Lebensmittel und Getränken stehen. Ich traue mich aber nicht das MHD zu kontrollieren.

Links von mir schaue ich auf eine kleine Holzwand mit Kleidern, die die dahinterliegende Schlafmatratze vom übrigen Lagerraum hin abteilt. Aber ein Lager mit Balkon.

Ich beginne beim Frühstück>

An das indoniesische Frühstück kann ich mich gewöhnen. Nasi Goreng pedas mit Spiegelei Kaffee und frisch gepresstem Orangensaft und anschliessend einen Teller mit frischem Obst (bestehend aus Ananas, Wassermelone, Papaya, Banane und Limetten. Ich bin gespannt wie ich das Bauchmässig wegstecke - oder auch nicht.

Bahri hatte sich zu mir an den Tisch gesetzt, da ich der einzigste Gast im Restaurant war, das gleichzeitig auch als Frühstücksraum diente. Wir unterhielten uns in der alten Manie.... bisschen Bahasa Indonesia, bisschen Englisch und noch weniger Deutsch.

Gegen 9:00 Uhr verliess er den Tisch um sich von den letzten Gästen zu verabschieden. Damit bin ich dann der einzigste Gast im Hotel. Unbeschreiblich: ein ganzes Hotel, besser gesagt einen Pool ein Zimmer ein Restaurant und die Rezeption und das ganze Personal für mich alleine in Anspruch nehmen zu können, wobei ich mich bemühe so wenig Arbeit wir möglich zu machen. So bin ich ja halt nun mal. Ich verabrede mich mit Bahri gegen 15:00 Uhr an der Rezeption. Bis dahin will ich mir die Zeit mir einer kleinen Radtour verkürzen. Ich fahre mit Rucksack nach Senggigi.

Mohamed hat mich schon wieder abgefangen. Ich könnte jetzt den Bierdeckel von Herrn Rosauer mit der Aufschrift NEIN gebrauchen - dummerweise habe ich den aber nicht mitgenommen. Also muss ich ihn verbal abfertigen. Ich fahre ins wieder ins Lager...

Nadja fragt mit wem ich so in Anna´s Giftshop gelacht hätte, da Diane keine langen schwarzen Haare hat.  Um das zu klären fahre ich nochmal in den Laden. Ein neues Gesicht - aber wieder schwarze Haare. Aber die vielen weissen mal nach vorne mal etwas nach hinten stehenden Zähne fehlten. Dann kommt das  bekannte Gesicht die Treppe herunter. Und trotz der etwas windschiefen Zahnstellung, wenn sie den Mund aufmacht zum Lachen, dann ist das sofort ansteckend oder man schaut sich kurz ernst und schweigend an mit der Frage - hat er / sie es verstanden, um dann gemeinsam in schallendem Gelächter loszubrüllen.

Wir unterhalten die komplette Galerie... Ich mache mir zwischendurch Notizen> Nunung aus Cafe - Tuti aus

Shop und natürlich die neuen Wörter für die Vokabelliste.

Auch wen Bahri mich immer ermahnt> Satu hari - satu kata

Eddy und die kleine Kimberly kommen zufällig vorbei. Ich richte Grüsse von Nadja aus und mache ein paar Bilder. Dann male ich mit Kiem (Kurzform von Kimberly ebenso wie Tuti nur eine Abkürzung für irgendeinen langen nicht zu behaltenden Namen ist)... zuerst einen Fisch, dann soll ich einen Tiger zeichnen. Kiem meinte nur “kucing” und in der Tat sah der vermeintliche Tiger eher aus wie Baghira.....

Kurzendschlossen sollte meine Haarpracht bei einem Friseur fallen, da ich hier nicht selber schneiden kann. Beim 3. Anlauf werde ich dann auch fündig und es ist buka - offen - halt nicht tutup......

Ich glaube ich hätte es alleine zwar besser geschnitten aber die anschliessende Kopfmassage, dass bekomme ich natürlich nicht hin, und das für umgerechnet 1,20 Euro. Und so frisch gestylt mit überall  juckenden Haaren fahre ich noch mal kurz wieder ans komplett andere Ende der Stadt ins InternetCafe um die offenen Fragen bezüglich der schwarzen Haare zu klären.

Uni Mataram

Ich fahre gleich mit Bahri in die Uni nach Mataram. Wieder auf dem Motorrad. Ich habe ihm gesagt, dass ich eigentlich Angst hatte mit ihm zu fahren. Aber er fährt gut und vorsichtig.

Na ich bin mal auf die Uni gespannt ... vielleicht kann ich mich ja auch einschreiben...!

Also dann bis später...

Bis ich zurück im Alang-Alang bin ist keine Zeit mehr um noch eine Kleinigkeit zu essen, also entschliesse ich mich nur an der Bar noch einen Gingertee zu trinken und bekomme aber doch noch einen riesigen  Obstteller zum Tee gereicht. Es ist dann auch nicht mehr lange und ich bestätige Bahri nochmals unser  Treffen für 15 Uhr um dann mit ihm nach Mataram zu fahren. Er hat mir auch versprochen noch einen Helm zu besorgen. Er behandelt mich wie seinen Bruder. Er hat neun Brüder verloren. Alah hätte ihn unter all  seinen Geschwistern ausgesucht. Und er ist auch wirklich ein ganz besonderer Mensch.

Er gibt mir seinen Helm und wir fahren erst in seine Wohnung. Seinen Onkel Hassan darf ich jetzt auch kennenlernen, er steht in der Tür des ersten Blocks bestehend aus Fenster und Tür, dann kommt ein kleines Mäuerchen zum nächsten Zimmer. Ein Block hat schätzungsweise 12 bis max 16 qm. Im Block 3 hat Bahri sich sein Reich eingerichtet. Er zog sich die Schuhe aus und ich tat es ihm nach.

Und dann standen wir in seinem Zimmer. Das Schlichte hat mich beeindruckt und mich im ersten Moment an meine Bleibe in Buir erinnert. Bett, Schrank hinter der Tür, kleiner Tisch mit winzigem Fernseher und  Ventilator. Eine blanke Energiesparlampe an der Decke und vor dem Bett eine Bastmatte und hinten in der Ecke ein winziges Bad wenn man es so nennen mag. Er entschuldigte sich, um ins Bad zu gehen, damit er sich für die Uni fertig machen konnte und bat mich auf dem Bett solange platz zu nehmen. Von bequem kann hier nicht die Rede sein die dünne Matratze hält nur das Lattenrost warm. Es war so als würde man  erwartungsvoll auf etwas weichem platz nehmen wollen und landet auf einem Baumstumpf.

Während Bahri im Bad war, sah ich vom Bett aus dem Maurer auf der anderen Seite zu, wie er dort mit einfachsten Mitteln am aufmauern war. Für die Schalung hat er Streifen aus dünnem Holz verwendet welche dann mit grossen Klammern fixiert wurden. Die Klammern sahen so aus, wie wenn man Büroklammern auseinanderfaltet, nur mit etwas grösseren Abmessungen - aber wahrscheinlich sind sie ähnlich entstanden...

Die Schalung wird nach dem Füllen sofort wieder abgemacht, da das gleiche Brett für den nächsten Meter wieder gebraucht wird...

Mit Laptop Helmen und Rucksack fahren wir nach Mataram zur Uni ... Durch die wirklich hügelige und kurvenreiche Strecke musste wir uns mal links dann wieder rechts und umgekehrt in die Kurven legen. Ich hielt mich wieder krampfhaft an den kleinen Griffen unterhalb der Sitzbank fest. Dann dachte ich an Erlebnis was viele Jahre zurücklag und plötzlich so präsent vor mir war....

........... ich fuhr mit Henk auf dem Klapprad durch die Fussgängerzone von Siegburg. Henk stand hinten auf

dem Gepäckträger und ich tretend und steuernd auf dem Sattel bis wir zum experimentellen Teil übergingen und beide Freihändig fuhren... Dann geschah das was geschehen musste... plötzlich schlug der Lenker rum  und wir beide stürzten mitsamt dem Fahrrad in der belebten Fussgängerzone. Die anfängliche Stille wurde  von unserem beiden Lachen dann unterbrochen und die umherstehenden Passanten waren wohl auch erleichtert, dass uns nichts passiert ist....

Ich fange an wieder meine Finger zu spüren und löse nun meinen festen Griff und lasse los und lege die rechte Hand auf dem Oberschenkel ab... Jetzt ist es so als hätte ich meinen Platz mit Kate Winslet getauscht

als hänge ich an ihrer Stelle über der Reling und könnte fliegen. Nur Sitze ich hinter Bahri auf der Sitzbank  und das eisige Meer verwandelt sich in die mit Motorrädern überflutteten Strassen von Mataram der  Hauptstadt von Lombok. Aber ich kann jetzt fliegen und habe keine Angst mehr mit dem Motorrad mitzufahren... Bahri supir bagus sekali / terimah kasih banjak saudara laki-laki saya

Durch das fliegen habe ich völlig die Orientierung verloren und kann jetzt unmöglich sagen wo wir uns in Mataram befinden. Im Univiertel reiht sich eine Schule an die andere und Mensch an Mensch Auto an Auto und Motorrad an Motorrad....

(kleine Pause ich bin lange noch nicht fertig und hole mir jetzt erstmal einen Kaffee Lombok im Supermark unten - kein Problem direkt neben der Kasse ist ein Gaskocher auf dem in einem mehr als verbeultem Kessel eine Tasse Wasser aufgekocht wird um damit anschliessend den Kaffee in einer Tasse zuzubereiten zu können)

Leider kommt der Professor heute nicht, weshalb es überhaupt nach Mataram ging. Also fahren wir unverrichteter Ding weiter zu seiner Freundin Mascha, die Krankenschwester studiert. Bei Ihr können wir  den Laptop lassen damit der Virenscanner wieder auf den neuesten Stand kommt. Hatte leider meine Tasche nicht mit sonst hätte ich das auch erledigen können. Hier kostet 1 McAffee Linzenz 4 Euro. Schnäppchen.... Dann fahren wir ins Einkaufszentrum. Im Büchergeschäft finde ich die Kladde wieder die in Frankfurt 15 Euro kosten sollte. Hier kostet die Kladde mit 10 x mehr Inhalt nur 1 Euro. Weiter hinten bei den Kamus treffen wir eine Studentin die sich gerne auf Deutsch mit mir unterhalten möchte. Wir bieten ihr an mit uns gemeinsam durchs Einkaufszentrum zu gehen. Auf der 1. Etage treffen wir Zol. Ich hab das Gefühl er spricht Sasak einen Dialekt der nichts mit Bahasa Indonesia gemeisam hat. Mit anderen Worten ich verstehe nur Bahnhof. Nach dem kurzen Gespräch trennen sich dann unser Wege, es werden noch die Händynummern ausgetauscht und ich bin Fasziniert, das Liang das Händy blind bedient, und sich dabei noch unterhalten kann. Wir holen unser Motorrad ab und entschliessen uns fürs Essen zurück Richtung Senggigi  zu fahren. In der Zwischenzeit war die Sonne schon untergegangen und durch das verkratzte Visier des Helms war ich fast Blind und manchmal erschrocken , wenn plötzlich wie aus dem Nichts Gestalten auf der  Strasse auftauchten aber halt ohne Licht eben......

Ich hatte gelesen das man einem Moslem die Wahl des Restaurants überlassen soll aber wir hatten uns ja vorher schon auf Nasi Campur eingestellt. Also standen wir jetzt vor dem Lokal und liessen uns die Speisekarten geben. Nasi Campur war dort nicht verzeichnet aber es gibt

                       Ayam nach Lombok style.

Ich überlege was ich alles über das Essen mit Moslems noch wusste. Nicht genug dachte ich, war bisher ja auch nie in der Verlegenheit. Hände waschen nicht vergessen und so folgte ich Bahri zu einem Tongefäss welches mit einem Gummikorken versiegelt wurde, damit das Wasser nicht komplett herauslaufen kann. Wieder schaute ich ihm das säubern der Hände ab nur das er trockenen Fusses davon schritt, bei mir hat das nicht so hingehauen.

Es wurde serviert. 3 Schalen Sambal, Teller mit Reis, je eine Platte mir einem Lombokflattermann und für jeden eine kleine Schüssel mit kaltem Wasser. Ich bemerkte das es kein Besteck gab und Bahri fragte mich wie ich essen wolle. Darauf fragte ich ihn, wie es normalerweise gegessen wird! Mit den Fingern! Also kein Besteck. Linke Hand weglegen und VERGESSEN! Vergessen, auf jeden Fall vergessen.....

Die Rechte wird dann in Wasser getunkt zum säubern und dann ging es los. Ich hätte nicht gedacht wie schwer es ist mit nur einer Hand ist ein Hähnchen zu essen vor allem wenn Kopf und Füsse noch komplett dran sind. Und nicht vergessen lasse die linke Hand weg. Aber mit ein wenig Übung bekommt man das  Hähnchen aber klein und auch den Reis in den Sambal getunkt und anschliessend wieder an den Mund geführt. Ich zähle mich ja zu den Schnellessern aber in dieser mir etwas fremden Disziplin war ich nur Raja kecil.... Bahri lachte wieder herzlich. Den üblichen Stromausfall (mati lampu) konnte ich mit der kleinen Taschenlampe überbrücken. Aber es war wieder Stockfinster. In dieser Zeit hätte man das Hähnchen klauen können, wenn man es gesehen hätte. Anschliessend fuhren wir zu seinem Onkel der für mich etwas älter aussah aber 2 Jahre jünger ist als ich. Aber er hat das gleiche Lachen wie Bahri. Ich brauchte ja noch eine Übernachtungsmöglichkeit da das mit der Radtour so nicht hinhaut. Er versorgt mich mit Tee und ist verwundert, das ich keine Cola oder Bier trinke sondern nur Tee .... zurück in seinem Zimmer probieren wir den Laptop aus. Ich schaue nach ob Nadja schon eine Nachricht für Bahri hinterlassen hat. Leider noch  nicht. Bahri war sichtlich enttäuscht. Ich sagte vielleicht morgen. Wir hörten uns dann noch ein wenig Musik an. Indonesische. Ich fand sie richtig gut ganz anders als unsere Musik. Ein Instrument im Hintergrund, damit man den Gesang klar erkennen kann. Bruchstücke habe ich immer verstanden. Bahri telefoniert noch mal wegen der Besprechung mit seinem Prof. Ich drücke ihm die Daumen - saya dorong ibu jari.

Er zeigt mir Bilder von seiner Mutter - sie spricht nur Sasak und macht dem Bild nach zu urteilen einen sehr skeptischen Eindruck. Bin gespannt sie kennen zu lernen. Sein Onkel Hassan schaut kurz vorbei und lässt es sich nicht nehmen mit noch einen Tee zu machen. Er freut sich sehr, wenn ich nächste Woche vorbei komme. Er spricht schon sehr gut deutsch und betreut trotz das er an der Rezeption arbeitet eine deutsche Delegation ...

Die Uhr ist doch schon weit fortgeschritten und ich will mich verabschieden und diesmal ist es Bahri der es sich nicht nehmen lässt seinen neu gewonnenen Bruder zurück ins Hotel zu fahren. Terimah kasih banyak selamat tidur dan mimpi manis das waren auch die Worte seines Onkels zum Abschied nur auf deutsch.

Ich setze mich nun auf die Terrasse und versuche den aufregenden Tag zu Papier zu bringen in der Gewissheit das was ich nicht geschrieben habe behalte ich für mich und wird mir immer in angenehmer  Erinnerung bleiben oder zurückkommen wenn ich es tue...


Zumutungen                                                              19.03.09, 06:07

Wenn ich mir meinen eigenen Blog so ansehe, und merke wie schwierig es ist teilweise ihn zu lesen, nicht nur

die Akrobatik Y und Z jedesmal in Gedanken auszutauschen sondern mir auch Inhaltlich folgen zu wollen.... Hut ab wer da durchhält - was ich Euch alles zumuten darf....


20.3 mein erster Tag in der Lesegruppe           20.03.09, 10:11

folgt....

2. Versuch! Mal wieder Stromausfall (mati lampu) und nichts gespeichert.....

so ´ne schei..... - ich weiss Yesnita - ich sage das Wort nicht, aber ich könnte es jetzt rausbrüllen!

Muss nur dran denken mindestens alle 10 Minuten zu speichern und nicht 49 Minuten warten, und dann ein dummes Gesicht machen, wenn man im Dunkeln sitzt und alles weg ist - währe ich bloss nicht so vergesslich.

Speichern....OK

Kopi Lombok lagi und ich fange schon mal an ein paar Zeilen zu notieren.

Termin mit Murfi verschwitzt / im wahrsten Sinnes des Wortes. Passiert / tidak apa-apa = macht nichts  - ich habe Urlaub. Mache gerade ein Pause vom schreiben. Gestern was es wirklich viel.

Aber dafür kann ich jetzt fliegen...

Die kleine Katze war wirklich hartnäckig und wollte mich ständig beim Tippen ablenken bis sie verstanden hat was ich wollte und endlich wieder auf ihre Decke zum Schlafen zurückgetrottet ist...

Die versteht natürlich auch nur bahasa indonesia hätte ich ja auch gleich drauf kommen können. Aber  manchmal stehe ich halt auf der Leitung....

Habe Eddy, Amat und die kleine Kiem auf der Strasse getroffen. Eddy hat mich für die Schule eingeladen. 14:00 Uhr am Haus von Nadja und Günter.... Was ich nicht verstanden hatte das die Schule im Haus stattfindet. Ich dachte von da aus geht es dann weiter zur Schule.... weit gefehlt....

Viel zu früh fahre ich mit dem Fahrrad los um ja rechtzeitig am Haus zu sein. Ich drehe noch ein paar Extrarunden um nur pünktlich da zu sein. Ich fahre noch an einem Traumhaus vorbei - das würde mir schon gefallen - klein aber fein.


Lesestunde:

Rund 16 Kinder sind bei der Bücherausgabe von Amat dabei. Obwohl ich so spät war, kann ich mich doch noch an den Kopf des Tisches setzen, nachdem ich meine Schuhe zu den vielen anderen vor dem Eingang zum Vorraum dazustellen konnte. Als ob sie mir den Platz freigehalten hätten...

Es dauert nicht lange und ich werde langsam aber sicher von den Kindern umringt. Manche streiten sich ein wenig, nur um auf den Stühlen direkt neben mir einen Platz zu bekommen. Ich mache meine Notizen.

Die Hand von Wan kommt Stück für Stück über den Tisch, um meine Hand zu berühren.

Schwarz auf Weiss - was bin ich noch käsig.....

Aber zack.... schon hab ich ihn ins Herz geschlossen...

Es läuft wie in einer Bücherei ab und Amat hat wirklich alle Hände voll zu tun das richtige Kind mit dem richtigen Buch in der Liste ein bzw. auszutragen....

Nadja du hast recht.... er ist ein Goldstück

Wan der links von mir sitzt interessiert sich aber nicht nur für meine Hand sondern auch für die Kamera mit der ich zwischendurch Bilder mache und meinen grünen Kulli aus Nürnberg  mit dem ich meine Notizen gemacht hatte.

Ella sitzt rechts von mir und hat sich ein Buch ausgesucht und liest allen laut vor. Ich rutsche neben sie, damit ich besser mitlesen kann, ich versuche es zumindest. Ich verstehe aber immer nur Bruchstücke....

Sie hat aber eine super klare Aussprache - soweit ich das beurteilen kann - kein Sasak!!!

Es gibt Franklin.... und noch mehr Franklin....(Franklin ist eine grüne Schildkröte - ich kannte sie nicht!!!)

Dann ist Opik an der Reihe. Und natürlich wieder Franklin... Opik hat aber nachdem er eine Seite vorgelesen hat, allen auch die Bilder dazu gezeigt und das Buch hochgehalten damit sie alle sehen konnten. Manchmal musste er die Runde zweimal zeigen, weil beim ersten mal nicht alle aufgepasst hatten....

Dann war Marsuki mit 13 wohl der älteste in der Gruppe dran. Aber ich kann mich da auch täuschen. Zumindest war er der grösste von den Kindern.

Meine Uhr pipste 15:00 Uhr - allgemeine Aufbruchstimmung.

Nachdem alle bis auf Marsuki und mir gegangen waren habe ich mir mit Amat noch den Garten angeschaut - seine Domäne - sein Garten. Zurück auf der Terrasse - ich weiss nicht was mich geritten hat aber ich hab Amat gefragt, ob er mich auch auf die Bücherliste setzt und ich habe mir auch ein Buch natürlich Franklin  genommen. Erstens um es zu flicken - es sah schon ziemlich mitgenommen aus und ist bestimmt schon durch viele kleine Kinderhände gewandert und Franklin scheint hier ja der Renner zu sein... und zweitens würde ich .... saya memcoba membaca buku... in der nächsten Stunde.... was soviel bedeutet wie - ich werde versuchen das Buch zu lesen!

Natürlich habe ich alles auf indonesisch gesagt und Amat hat es wohl auch so verstanden was ich schon an

seinem erstaunt und irgendwie amüsierendem Lächeln ablesen konnte.

Also werde ich jetzt bzw. in der nächsten Lesestunde ein Kinderbuch den Kindern vorlesen. Ich werde mich dann aber erstmal vorstellen müssen, das ist heute etwas viel zu kurz gekommen. Dafür werde ich sicher die Hilfe meines neuen Bruders in Anspruch nehmen müssen.....

Ich hab so doll die Daumen gedrückt aber leider hat der Prof. Bahri schon wieder versetzt, sodass er Ihn schon wieder nicht sprechen konnte. Und dass nimmt ihn sichtlich mit. Ich leiste ihm Gesellschaft vielleicht längt ihn das wenigstens ein bisschen ab.

Oh draussen ist die Sonne untergegangen und ich hab kein Licht das wird vielleicht eine spannende Rückfahrt und jetzt sind es gute 8 Kilometer zurück....

das war ein Zeitsprung....

Ich muss noch meine sieben Sachen packen. Morgen geht es nach Mangsit ein bisschen weiter. Bahri möchte mir dann noch ein bisschen die Umgebung zeigen. Ich hoffe das bringt ihn auf andere - auf gute Gedanken. Meine Vorfreude mit ihm wieder zu fliegen ist noch nicht verfolgen, ganz im Gegenteil.

Ich darf nicht vergessen meinen USB-Stick für Bahri rauslegen. Ich denke ich hab ja genug davon. Es kann ihn besser gebrauchen, damit er wenigstens seine wichtigen Arbeiten auch extern sichern kann, und nicht nur auf dem Laptop...

Von unten dringt gerade ein Geruch hoch.... zur Erklärung ich sitze wieder im Lagerraum vom Quasi Supermarkt, traditionell aber im Eingangsbereich direkt gegenüber der Kasse wird auch Kaffee gekocht und

Speisen zubereitet - fast wie bei uns !!!. Und es riecht nach Ayam bawang putih und bawang bombei würde ich mal sagen.... wenn ich gleich nicht weiter schreibe dann liegt es wahrscheinlich daran, das ich mich ausgelogt habe, um unten etwas zu essen.....


21.03. auf auf ein Tapetenwechsel...

nach dem Frühstueck packe ich nach dem üblichen “Gang” aber ohne koran = Zeitung die restlichen  Habseligkeiten und gehe an die Rezeption zum auschecken. War wahrscheinlich ein schlechter Gast aber ich komme ja wieder.....!!!

Mit Koffer und Rucksack stehe ich nun an der Strasse. Das Fahrrad hole ich später. Viel ist Samstags um 8:00 Uhr nicht auf der Strasse los als ich ein Bemo angefahren sehe...

Gewunken hab ich natürlich falsch aber es hat trotzdem angehalten. Zuerst hat er mich nicht verstanden was mir seine fragenden Augen verrieten. Beim 2. Versuch zu erklären wo ich hin wollte verschwand der fragende Blick und ein Nicken wurde erkennbar.

Im Windy angekommen empfängt mich Hassan Bahri's Onkel in freudiger Erwartung und mit Tee! Ich habe meinen Leseplatz gefunden, so wie damals im Sheraton nur das das Zimmer dort 5 Sterne trug und trotzdem was es nicht so wie die Oase in der ich heute angekommen bin.

Gleich wird wieder geflogen....        terima kasih saudara laki-laki saya

                           Senang sekali saya

Ich bin gespannt was wir alles sehen werden. Als ich auf die Uhr schaue und mein Blick auf das Datum fällt,

holt mich das einen Augenblick in die Zeit zurück. Aber eben nur einen Augenblick...

Selamat tidur dan mimpi manis


21.03. 2. Teil                                     22.03.09, 06:25

Ich bin mir nicht mehr sicher für wieviel Uhr wir uns verabredet hatten, oder ob ich gar die Zeit falsch verstanden habe. Soll ja vorkommen in einer für mich immer noch fremden Sprache. Sitze noch an der Rezeption, weil das Zimmer, welches für mich eingeplant war noch nicht fertig ist.

Hassan zeigt mir derweil ein anderes Zimmer. Es hat aber kein Kingsize sondern nur 2 Einzelbetten. Was soll's - wer mich kennt weiss eh das der abgebrochene Meter sich in einem grossen Bett nur verläuft, und da ich eh alleine schlafe und ich nur ein Bett zum schlaffen brauche wo nicht die Füsse rausschauen ist mir dass Zimmer mehr als recht. Wenn ich dabei an die Zimmer von Hassan und Bahri denke bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Dann ist das hier immer noch wahrer Luxus.

Bis Bahri kommt vertreibe ich mir die Zeit, um Das Raetzel der Masken zu lösen.

Hassan kommt zu mir und bittet mich mit zu ihm zu kommen. Bahri würde dort auf mich warten.  Überstürzt

weil ich dachte - misst Uhrzeit und Treffpunkt nicht verstanden - packe ich meine Sachen um ihm zu folgen. Vergesse bei der Eile aber den Sonnenschutz.

Aber die Sonne kennt hier kein Erbarmen... Bei Hassan und Bahri angekommen gibt es erstmal Tee. Bahri ist im Bad. Kurze Zeit später sind wir auf der Bahn.

Wir fliegen Richtung Bangsal. Ein Teilstück, dass ich auch mit dem Fahrrad fahren wollte, aber dass hätte ich nie und nimmer geschafft. Vorbereitet wie ich war..... Gut das ich doch auf Murfi gehört habe. Wir machen eine kleine Pause unter einem Baum der uns ein wenig Schatten spendet. Es ist sehr angenehm und gut auszuhalten. Von dort aus können wir über die grünen Reisfelder bis zum Meer sehen. Aber hinter uns nimmt der Verkehr überholend und hupend seinen Weg....

Dann machen wir uns auf in Richtung Monkeyforest dem Affenwald. Heute bin ich besonders mutig, nein so kann man das nicht sagen, weil ich habe ja keine Angst mehr vorm Motorradfahren. Ich sitze jedenfalls hinten auf dem Motorrad und mache Fotos von der Umgebung und der Strasse. Ich hab das Gefühl, wenn ich meine Arme nur weit genug nach oben strecke kann ich die Blätter der Bäume berühren...

Rechts und links sitzen Affen an der Strasse, oder auf der Leitplanke die aber nur Stellenweise noch steht, und die scheinbar geduldig auf ihre nächsten Opfer warten.

  (schnell mal speichern bevor der Strom wieder ausfällt / der Regen setzt gerade ein)

zurück im Affenwald....

Oben angekommen machen wir erneut eine Pause und stellen das Motorrad auf dem Parkplatz ab und gehen dann ein Stück auf der Strasse den Berg wieder hinab. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick über den grünen Urwald, den grünen Feldern bis hin zum blauen Meer... wir geniessen die Aussicht während Bahri gefragt wird woher ich komme und ich war leider nicht schnell genug um vorher zu Antworten. Aber die Augen wären sicher gross gewesen, wenn ich es ihnen gesagt hätte. Beim nächsten mal....

Ich habe nichts besseres zu tun als mich hinzuhocken und einen der Affen zu ärgern.....

Heidewitzka - hat der weisse Zähne und ich sehe zu, dass ich Land gewinne.

Hat sich wohl auch verar...... (Yesnita darf ich das Wort den schreiben?) na ihr wisst schon gefühlt da er genau wusste dass ich nichts zu Essen dabei hatte. Wir nehmen noch einen Kopi und Palmsaft. Palmsaft habe ich auf Java probiert, brauche ich aber nicht noch mal. Auf der anderen Seite des Berges geht es wieder zurück nach Senggigi - allerdings war die Strasse dort nicht so gut wie hinzu...

  (Das ist ein Regen / ich kann kaum die Häuser auf der anderen Strassenseite erkennen,

         wenn ich aus dem Fenster sehe)

Wir fahren zurück zu seinem Zimmer und haben noch EMail's gelesen und bei wkw nachgesehen ob Nachrichten für Bahri dabei waren und ich hab sie für ihn übersetzt. Dann haben wir und noch die Bilder von

Manu und Matze angesehen. Jetzt konnte ich verstehen, warum Bahri am ersten Tag meinte ich würde ihn an seinen Freund Matthias aus Deutschland erinnern.

Als ich das Bild von Manu und Matze auf dem Boot zu den Gillis sah dachte ich - Arne wer ist die Frau neben dir? Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend. Wir hören wieder die schöne Musik, die mir so gut gefällt und Bahri singt stellenweise mit....

Hassan kommt und es gibt wieder Tee und auch Essen. Sie haben nicht viel aber das geben sie mit vollen Händen gerne ab und teilen...              (jetzt ist es nicht nur draussen nass....)

Ich frage nach, ob ich mir im Bad die Finger waschen kann. Nachdem Bahri mit der Hand mir die Richtung

weisst und nickt, gehe ich ins Bad, um mir die Hände zu waschen.....

Ich habe es mir anders vorgestellt. Es war aber noch schlichter eingerichtet und sauber, aber ganz anders.....

Es gibt Nasi Campur und Reisgebäck und Krabbenbrot Darian. Wir haben natürlich wieder mit den Fingern gegessen, obwohl mir Hassan auch Teller und Löffel dazugestellt hatte.

Fleisch Gemüse und Reis waren in Papier zu einem kleinen Päckchen verpackt, so wie ich es schon mal auf Java gesehen hatte. Praktisch auf jeden Fall - keine Frage. Wenn man die linke Hand vergessen hat und  alles in den Mund befördert hat, kann man anschliessend alles zusammenrollen und wegschmeissen. Kein Spül und nur Papierabfall....

Dieses mal war ich schneller, aber nur weil Bahri durch ein Telefonat abgehalten worden ist.

Bahri muss noch arbeiten und ich hole mein Fahrrad im Alang-Alang ab und fahre nach Senggigi.

           (der Regen lässt langsam nach.... dafür donnert es und blitzt es)

An der Rezeption vom Alang-Alang Alang-Alang Alang-Alang Alang-Alang ...war jedenfalls keiner zu sehen und so beschliesse ich das Fahrrad so zu holen, ich wusste ja wo ich es abgestellt habe. Ich öffnete das Schloss und fuhr den teilweise beschwerlichen Weg nach Senggigi ohne zu wissen, welches Chaos ich im Hotel damit verursacht habe, da mich offensichtlich ausser den beiden Massagedamen, keiner vom Personal gesehen hat. Und so nahm die Geschichte immer grössere Wellen als festgestellt worden ist, dass das Fahrrad fehlt.......

Ich erfuhr es später von Hassan, dass alle in heller Aufregung waren, als das Rad nicht mehr dort stand obwohl ich ja noch sagte sepeda nanti

Hab ihm versprochen noch mal vorbei zu fahren um mich zu entschuldigen und tatsächlich war die Dame an der Rezeption sichtlich erleichtert, als sie mich und an der Treppe das Fahrrad stehen sah. Mohon ma'af

Muss auch noch bei Amat vorbei um ihm zu sagen das ich erst am Dienstag zur Lesestunde komme. Wie gestern schon erwähnt war es schon dunkel als ich zurück nach Mangsit will. Und das ohne Licht....

Auf dem Weg zurück halte ich noch bei Amelia an um mir ein Curry und Ingwertee reinzupfeiffen, bevor ich die abenteuerliche Reise im schwarzen Tunnel auf mich nehme. Ich wusste schon, warum ich Feuerzeug und

Taschenlampe im Koffer liegen habe. Man sieht sogut wie nichts und ich bin für jedes Auto oder Motorrad dankbar das von hinten angefahren kommt, um mir den Weg auszuleuchten.

Wenn das Geräuch des Motorrades lauter wurde, ich aber nichts sehen konnte, dann lag das daran, das das Motorrad auch blind durch die Gegend fuhr oder mit Nachtsichttechnik ausgerüstet war. Zweiteres möchte ich hier aber ausschliessen. Alle Fahrzeuge die mir entgegengekommen sind leuchten den Weg zwar auch aus aber auf fast gleicher Höhe blenden sie so stark, das ich hinterher das Gefühl hatte, mich hätte einer Fotografiert - mit Blitz natürlich.....

Ich überlege echt auf ein Bemo zu warten, um vielleicht doch etwas sicherer zurückzukommen....

Mitten in der ersten Nacht im Windy wache ich auf und dann merke ich irgendetwas stimmt nicht. Ich bekomme leichte Kreislaufschwierigkeiten und mir wird praktisch von jetzt auf gleich schlecht, so wie ich dass vor ca. 3 Monaten in Siegburg schon mal hatte. Schweissgebadet überlege ich was schlecht gewesen sein könnte und mit Mühe schleppe ich mich noch zur Toilette. In meinem Magen beginnt es zu rumoren. Ich versuche mich zu beruhigen und langsam ein und auszuatmen. Mein Oberkörper ist auf den Oberschenkel gestützt. Die Schmerzen im Bauch waren erdrückend.

Ich weiss nicht mehr wie lange ich im dunkeln dort ausharrte. Der Schweiss ran am ganzen Körper runter. Nach einer Dusche im dunkeln legte ich mich anschliessend wieder ins Bett. Das war wahrscheinlich der Kohl aus dem Curry oder der nicht gegessene Ingwer. Wer weiss. Aber dennoch soweit gut überstanden....

Morgen ist Flug zum Wasserfall angesagt und ich werde Bahris Familie kennenlernen. Müsste auch unbedingt  noch im Buch lesen für die Lesestunde.... Aber den heutigen Tag (Sonntag) brauche ich tatsächlich, um mich etwas auszuruhen. Die Nacht auf dem Klo hat mich doch etwas mitgenommen. Gerade ruft der Muetzin zum Gebet und in der Tat war es auf der Fahrt nach Sengiggie schwer ruhig auf der Strasse....

Wenn ich mich recht erinnere hat er auch schon um 4 oder 5 gerufen .... aber nicht laut genug ich bin wieder eingeschlafen.


22.3 Das Unwetter....                                          24.03.09, 08:10

Die Ausmasse eines Unwetters werden wie immer erst hinterher sichtbar. Stellenweise steht das Wasser schätzungsweise 40 cm auf der Strasse und kann nicht abfliessen. Ich überlege wie ich mit dem Fahrrad da durch kommen soll. Denn ich habe nicht nur kein Licht - nein ich habe auch keine Schutzbleche! Aber dafür habe ich einen Fahrradcomputer der mir Luftdruck der Reifen und Wassertiefe anzeigt - nein war nur Blödsinn. Aber der Computer kann mir da jedenfalls auch nicht weiterhelfen. Ich schaue dem Treiben ein wenig zu. Es ist schon lustig, wie vorsichtig einige durch den See mitten auf der Strasse fahren, der anders als üblich in der Mitte am flachsten ist. Aber wer soll die Mitte nutzen bei zwei Fahrspuren?

Manche sind sich halt nicht einig und fahren einfach drauf los und beim Ausweichen nach rechts oder links wo es tiefer wird bilden sich wunderbare Fontainen nach rechts und links in den der Vorbeifahrende wahrlich eintauchen darf. Manche lachen, manche scheinen ein bisschen verärgert.

Der Weg über den Bürgersteig den ich zuerst ins Auge gefasst habe kann ich schon wieder streichen. Ein Motorradfahrer hatte es wohl auch als Option angesehen und steckt jetzt bis zur Narbe im Matsch fest..... Ich entschliesse mich die Schuhe auszuziehen, binde sie an den Schnürsenkeln zusammen und hänge sie an den Lenker, um dann langsam an der tiefsten Stelle, weit weg von den Fontainen, durch den See zu fahren. Ich höre wie ein Auto von hinten angefahren kommt und rechne jeden Moment mit dem Schwall Wasser der über mir zusammen brechen kann, aber ich habe Glück gehabt und er bleibt hinter mir. Tourisschutz....

Weiter hinten denke ich was ist denn hier passiert. Die Strasse ist in eine wahre Schlammbahn verwandelt worden, nur das ich da nicht so vorsichtig war wie beim Wasser und mir der Dreck nur so um die Ohren flog. Das Fahrrad sieht aus.... ich sehe aus..... Aber es ist nur Dreck.... kotor saja

Überall das gleiche Bild auf der Strasse. Ich denke bei manchen Häusern ist das Wasser höchstwahrscheinlich mitten durch das Wohnzimmer geflossen, wenn nicht gar überall durch.

Ich fahre erneut bei Amat vorbei, aber er ist noch nicht zurück und ich hinterlasse ihm einen schriftliche Nachricht wegen der Lesestunde am Dienstag. Nadja's und Günters Zaun hat durch den starken Regen gelitten. Ich hatte ihn nicht so windschief in Erinnerung als ich 3 Stunden vorher vorbeigefahren bin. Aber sonst ist offensichtlich nichts schlimmeres passiert. Amat sagte mir, das sein Haus weiter oben an der Strasse liegen würde und ich entschliesse mich trotz der Nachricht nach seinem Haus zu suchen. Habe aber kein Glück. Alle Häuser könnten das Haus von Amat sein. Gut fast alle....

Ich beschliesse bei Bahri einen Kaffee zu trinken. Er hat nicht zu tun im Alang-Alang Alang-Alang ( ich  vermute Irene ist wieder am schunkeln, wenn sie dass liesst) .

Wahrscheinlich mache ich das Chaos jetzt komplett, wenn jemand sieht, dass das Fahrrad plötzlich wieder an dem alten Platz steht. Er hat sich gefreut, und wenn man ihn strahlen sieht ... matahari terbit....

Saya tidak lupa ich habe tatsächlich an den versprochenen USB-Stick für ihn gedacht, muss ihm aber noch zeigen wie er seine Dokumente für die Uni darauf sichern kann. Er bat mich, ob ich Excel kennen würde? saya suka excel ... und so treffen wir uns am Dienstag, um ihm Excel und Word beizubringen. Dann kann er sich vielleicht die teuren Kurse in der Uni sparen. Ich hoffe es zumindest und das die Zeit reicht. Er freut sich und ich nicht minder ihm ein wenig damit zurückzugeben was er mir entgegengebracht hat. Gespannt bin ich auf die Befehle, weil das Buch ist in Bahasa Indonesia er nutzt ein englisches Office - muss wahrscheinlich wieder komplett umdenken.... na dann         selamat malam....

Ich weiss noch wie ich Antonio im Agios Nicolaos (Griechenland) bei einem Windowsproblem helfen sollte und ich mit den kyrillischen Bezeichnungen nichts anfangen konnte und ich mich nur an den Bildern orientieren konnte, um dahin zu kommen wo ich hinwollte. Ich hoffe das dies bei Excel nicht so schwierig wird.

Später...

Mein Blick wandert über das Meer rüber nach Bali wo es anscheinend gerade regnet, was ich an den Regenfahnen erkennen kann. Es sieht so ruhig aus auf der Lombok - Street, die die geografische Trennung der Asiatischen und der Australischen Erdplatte darstellt und ich ja somit auf Australien bin und nicht mehr in

Asien - aber nur Plattentechnisch gesehen.

Es wird langsam kühler, die Sonne schickt sich an unterzugehen. Bei mir geht die Sonne genau hinter Bali unter...

Es ist schön anzusehen wie der Gunung in rotes Licht gehüllt wird bevor mal wieder das Licht ausgemacht

wird. Eigentlich wollte ich mich noch mit den Masken beschäftigen, aber dass muss ich wohl auf später verschieben.         tidak apa-apa.

Ich fange an nachzudenken über mein Gespräch mit Henk und Irene. Aber nicht hier und jetzt. - nanti -

Das muss noch warten können und auch in dem Zusammenhang passt -

lebih baik terlambat dari pada tidak sama sekali.

So genug Gefühlsdusselei....

Ich schaue auf's Meer und sehe das die Kokosnuss in der letzten Stunde gut 10 Meter weiter ist. Wenn sie sich beeilt braucht sie für die rund 13000 Km so ungefähr 150 Jahre. (wenn ich mich nicht verrechnet habe) Aber nur wenn sie keine Pause zwischendurch einlegt, und ich sollte ihr noch sagen das Siegburg in der anderen Richtung liegt. So langsam wird es zu düster um weiter zu schreiben. Es ist wirklich fast so als würde jemand den Schalter umlegen und dann ist wieder Sternenhimmel angesagt.

Nachtrag von gestern>

Bin gestern abend noch schwimmen gewesen. Sternklarer Himmel und ich im Pool auf dem Rücken liegend und träumend in den Himmel sehend. Das einzigste was den Blick nach oben lindert sind die Palmen die den Pool säumen - hoffentlich ist keine Nuss locker....!

Selamat malam = gute Nacht - das war es für heute - dan mimpi manis

Ende Nachtrag und wieder zurück...

Ich verlies meinen Platz weil die Sonne weg war. Ein Häuschen weiter waren noch ein paar Touris fleissig Bilder von sich am machen. Auf dem geklinkerten Weg zu meinem Reisspeicher, so sieht meine Unterkunft nämlich aus, stehe ich plötzlich in noch tieferer Finsternis. Ein erneuter Stromausfall legt den Deckel auf die Kiste der Anlage. Ich gehe vorsichtig weiter bis zur Terrasse. Von dort aus sehe ich das in der Küche gegenüber mit Taschenlampen hantiert wird. 5 Minuten vergehen bestimmt. Diesmal hält der Stromausfall wohl länger an. Mit Essen im Restaurant ist jetzt auch nichts, selbst wenn in der Küche mit Gas gekocht  wird, möchte ich nicht wissen was so alles geschnitten wird ohne Licht.

Nach weiteren 10 Minuten erschallt das Dröhnen eines Dieselgenerators und in der Küche und Restaurant geht das Licht wieder an, aber er versorgt halt nur den Teil, der Rest der Anlage bleibt im Dunkel. Ich habe keine Lust mich ins Helle zu begeben und döse vor mich hin. Hassan stellt mir eine Kerze auf den Tisch, die aber weder zum schreiben noch zum lesen ausreicht.

Hecktisches Treiben in der Anlage, um wohl den Fehler zu finden. Meine Vermutung liegt darin, das der Stromausfall noch die Nachwirkungen vom Wolkenbruch sind. Der Stromausfall hatte sich auf den gesamten Abschnitt ausgedehnt. Der Ausfall dauert jetzt schon 3 Stunden an als der Garten wie die Nacht davor in sanftes Licht wieder gehüllt wird. Ich lasse die nötige Bettschwere nicht verschwinden und ich beschliesse nichts mehr zu unternehmen, damit ich für morgen ausgeschlafen bin.


23.03. Familie                           24.03.09, 09:15

Den Wecker zeitig gestellt das ich ja pünktlich zum Frühstück komme. Und obwohl ich der erste im Restaurant bin dauert es fast eine 1/2 Stunde bis ich das Frühstück bekomme. Bis 8:00 Uhr bin ich nie bei Bahri. War wohl zu sehr optimistisch mit 8:00 Uhr aber ich beeile mich und esse auch nicht zuende, damit ich vielleicht nur 5 Minuten - vielleicht nur 10 Minuten zu spät komme.

Gummizeit....jam karet

Als ich vom Reisspeicher mit Tasche und Sonnenschutz zurückkomme steht Bahri schon in der Auffahrt. Mit dem Motorrad geht es zuerst über Mataram nach Bakukliang utara oder so ähnlich. Vielleicht schaffe ich es beim nächsten mal auch noch Notizen auf dem Motorrad zu machen. Als wir die Hauptstrasse verlassen fahren wir an blühenden Hibiskussträucher vorbei. Immer wieder herrliche Reisfelder. Manche gerade erst gepflanzt, manche stehen im satten grün, mache sind schon soweit, dass sich die Ähren gelb nach unten biegen und dazu verdammt in der Sonne zu vertrocknen, damit aus dem milchigen Brei im Innern letztendlich das Entstehen kann was wir im Laden als Reis kaufen können. Und dazwischen immer kleine Haufen auf denen die Überreste der ausgeschlagenen Reisähren verbrannt werden um sie wieder zurückzuführen.     Asche zu Asche / Staub zu Staub ...

Es geht durch Bananenfelder, dann wieder ein kleines Dorf mit ein paar Häusern, einer Schule,  einer Moschee und wieder Felder....

Der Wald wird endlich dichter und wir passieren eine geöffnete Schranke und stellen dann unserer Motorrad ab. Es sieht ruhig aus, keine weiteren Fahrzeuge ausser zwei Motorrädern. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch den Wald. Steigen marode Treppen hinab und gehen über Brücken, um am Ende des Tals an zwei Wasserfällen anzukommen, die sich durch den Wald rechts und links fast symmetrisch ihren Weg in die Tiefe gesucht haben um dann gemeinsam weiter fliessen zu können.

Das Wasser ist nicht so tief, dass es zum schwimmen reicht, allenfalls eine Dusche wäre drin gewesen. Ich versuche ein paar Fotos zu machen, die den Eindruck aber bestimmt nur schlecht festhalten können.

Bahri und ich gehen ein Stück zurück und auch eine Treppe wieder hinauf, um an einem “kleinen Cafe” einen Kaffee zu trinken. Mit kleinen Cafe meine ich klein.

Es passt alles was er mit hat auf ein Motorrad. Radio heisses Wasser in einer Termokanne, verschiedene Tüten mit Kaffee ein paar Plätzchen und ein Schachspiel und die klappbare Strohmatte nicht zu vergessen auf der wir im Open Air Restaurant platz nehmen durften nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten.

Was ich Bahri dann zu erklären versuchte war, dass ich mein Versprechen Henk u. Irene gegenüber gerade gebrochen habe. Nämlich nichts süsses bis Ostern zu essen. Jetzt gerade bin ich kläglich gescheitert. Nicht stark genug der süssen Versuchung zu widerstehen.

Mist!!!

Aber ich konnte unmöglich die Gastfreundschaft verletzen, und dann sagt er dass er es auch besser nicht essen sollte und bei der zweiten Packung halten wir uns lachend die Bäuche. Das mit dem Alkohol hab ich ja auch schon nicht durchgehalten aber das war ja auch nicht so richtig versprochen....!!!

Es geht uns gut. Angelehnt an einem der 6 Bambuspfählen die eine Fläche von ca. 3 x 4 Metern begrenzen. Oben jeweils mit Bambus quer verbunden und darüber dünne gebogene Bambuslatten, damit sich ein gebogenes Dach “langit”- Himmel bildet. Das war unser Restaurant. Einfach und mit dem tollsten Blick auf die sich vereinigenden Wasserfälle. Daneben die Kisten mit den Gläsern Kaffee und Keksen. Eigentlich genial doch bei uns unvorstellbar. Nach dem dritten Kaffee und der zweiten Packung Schokowaffeln beschliessen wir nicht zu einem weiteren Wasserfall sondern zu seiner Familie weiterzufahren.

Die Strassen werden immer schlechter. Ich sehe auch keine Schilder, wenn man die Hauptstrassen verlässt sind die Schilder eher rar gesät. Das erste Schild mit Hinweis auf den Wasserfall habe ich auch erst am Wasserfall selbst gesehen. Ich persönlich hätte da keins mehr gebraucht.

Wieder geht es an einer Moschee vorbei noch eine Ecke dann plötzlich über eine mit Reis ausgelegte Matte, wo ich wahrscheinlich einen grossen Bogen gemacht hätte fährt Bahri mitten durch. Wir sind da. Dort angekommen strecken erstmal Cousinen und Tanten Ihre Köpfe aus den umliegenden Häusern um zu sehen wer dort angekommen ist. Er weisst mit der Hand in die andere Richtung und zeigt auf das kleine Haus hinter mir und als erstes kommt seine Mutter Setirak an die Tür, um uns auf Sasak Willkommen zu heissen und bittet und herein, um im Wohnzimmer platz zu nehmen. Ich nenne es einfach Wohnzimmer, weil hier jeder reinkommt. Die Ausstattung ist auf das nötigste beschränkt. Es gibt Matten auf der zum Fenster liegenden Seite und Vorhänge an Fenstern und Türen. Mehr nicht! Wir nehmen Platz auf den Matten. Mir gegenüber gibt es noch einen kleinen Raum, der gerade Raum für ein Bett und einen Schrank bietet. Der Schrank gefällt mir sehr von der Struktur des geölten Holzes - vielleicht auch lackiert. Im Schrank werden neben Kleidern auch Lebensmittel aufbewahrt. Die Küche und Bad ist draussen. Im Raum daneben ein weiteres Wohnzimmer mit noch mehr Matten und zwei kleinen Sesseln. Der Raum wird zum Beten genutzt. Zum obligatorischen Tee wird Reisgebäck gereicht. Cross bisschen süss oder auch mit Chili gebacken. Sehr lecker. Noch eine Cousine noch ein Neffe in Schuluniform nehmen im anderen Wohnzimmer platz. Ich merke, das er etwas auf dem Herzen hat. Bahri meinte er würde gerne sein Englisch testen, darauf ich zu seinem Neffen, er könne mich ruhig etwas fragen. Dann kam er rüber zu uns und setzte sich mit auf unsere Matten, sprach aber kein Wort. Seine ältere Schwester aus erster Ehe seines Vaters hat wohl das gekocht was wir dann angeboten bekamen.

Ich fragte warum wir alleine Essen? Seine Familie hatte schon gegessen. Deshalb war es auch schon kalt! Aber nicht weniger lecker. Was ich hier so essenstechnisch schon alles über Bord geschmissen habe ist schon erstaunlich. Hätte ich nie von mir gedacht, das ich es mal schaffe eine ganze Mahlzeit kalt zu essen. Aber ich bin doch froh das mein Nasi Goreng zum Frühstück wenigstens scharf und heiss ist....!

Es gibt Reis. Bahri hat mir ordentlich aufgetan. Hab wohl mal erwähnt “saya suka nasi ....” Dazu Tempe eingelegte Bohnen und scharf gewürztes Lammfleisch, glaube ich zumindest verstanden zu haben. Etwas vom Bohnenwasser hat mir Bahri über den Reis gegossen und anschliessend wurden die Bohnen quasi ausgelutscht und die wie ich merkte nicht essbare Schale dann auf Seite gelegt. Mir geht es wieder gut. Keine Probleme. Ausser das ich jetzt wo ich dass niederschreibe noch immer ein gesättigtes Gefühl habe. Es war aber auch wirklich reichlich. Und nachdem immer wieder Fleisch und Tempe nachgereicht worden ist, kann ich das auch verstehen. Nach dem Essen bot man mir an mich auf dem Bett auszuruhen während sie in den Gebetsraum beten gingen. Bahri versicherte mir es sei kein Problem, wenn ich hier warten würde. Ich war auch nicht müde. Nur satt. Wobei meine Beine?! - die sind dauernd eingeschlafen, diese Sitzhaltung bin ich halt nicht gewöhnt, und alle sind am kichern wie ich aufstehen will aber jeder sehen konnte das ich nicht Herr über meine Knochen bin.

Nach dem wir gegessen hatten konnte ich seiner Mutter noch zusehen wie man die Bohnen richtig ass. Aber selbst beim zuschauen konnte ich die Technik die im Mund vorging nicht nachvollziehen. Jedenfalls nahm sie eine Schote in den Mund, schaffte es die Schotte vom Inhalt zu befreien, um dann die leere Schote mit den Fingern elegant vor sich auf den Boden zu schnippen. Hinterher wurde alles zusammengerafft und mit der Schüssel nach nebenan getragen. Schlicht - einfach - praktisch...

Nach dem Beten habe ich mir zusammen mit Bahri die Küche seiner Mutter angesehen. Vor der Tür konnte man schon riechen, dass hier ein Holzfeuer brennt beziehungsweise gebrannt hat. Als Bahri die Tür öffnete schaute ich in ein Schwarzes Loch.

Als ich nach Licht fragte erkannte ich in dem Moment nur eine Armlänge vor meinem Gesicht einen Schalter von der Decke baumeln. Er schaltete das Licht ein. Viel heller wurde es aber nicht. Jetzt konte ich gerade die Feuerstelle auf dem Boden erkennen sowie Töpfe und Schüsseln neben der Tür. Tisch oder ähnliches konnte ich nicht ausmachen. Meine Vermutung:

auch hier findet wahrscheinlich alles auf dem Boden statt.

Ich bekomme noch die Möglichkeit bei einem Höllenlärm zuzusehen wie Reis geschält wird und erklärte Bahri, dass so etwas in Deutschland nicht möglich sei - ohne Gehörschutz!

Kurz darauf machen wir uns wieder auf den Heimweg. Wir sind schon ein paar Minuten unterwegs als mir ein faulig süsser Geruch in die Nase weht der mir irgendwie bekannt  vorkommt, den ich aber nicht direkt zuordnen kann. Als ich mich umdrehe weiss ich wieder woher ich diesen Geruch kenne. An den Ständen, die schlechten Bretterbuden ähneln, hängen sie von oben nach unten mit ihrem grünen stacheligen Aussehen, heissen sie nicht umsonst Stachelfrucht oder Durian die einen penetranten Geruch in geschlossenen Räumen verströmt und deshalb auch an Flughäfen unteranderem verboten sind. Ich hatte bisher noch nicht das Vergnügen sie im geschlossenen Raum zu kosten.... Wohl weiss ich aber noch wie lecker ihr Fleisch ist.

Zugegeben auch das ist nicht jedermanns Fall. Genauso wie ich Schlangenhautfrüchte esse und andere Ihrem Geschmack nichts abhaben können. Ich mag sie jedenfalls und habe schon ein paar Kerne zum schmuggeln. (Ist hier eigentlich jemand vom Zoll den ich kenne?)

Das Wetter ändert sich zunehmend. Tiefe Regenfahnen werden auf der rechten Seite in der Ferne sichtbar. Bin aber nicht sicher wo wir hermüssen. Ich folge Bahri etwas orientierungslos auf der Sitzbank. So langsam treibt es mir die Tränen in die Augen, so viele Schwehlbrände sind rechts und links der Fahrbahn die mit ihren Rauchfahnen der Strasse einen beissenden Nebelschleier verleihen. Am Ortsschild von Senggigi wird die Luft aber dann wieder besser. Später in Bahris Zimmer kommt ein Freund aus seinem Dorf vorbei. Und da sich Bahris Vater Samak beim Reisabladen den Fuss verletzt hat bitte ich ihn mit Erklärung durch Bahri ihm die Wundsalbe und das Verbandszeug mitzunehmen, da er diesen Abend noch zurück ins Dorf will.

Heute schliesse ich mit dem ersten Wort Sasak was ich gelernt habe meyong (sasak) = kucing (bahasa indo) = Katze (dt.)

Selamat tidur dan mimpi manis


25.03. nichts...

Heute mache ich einen Tag unter Palmen, und nach dem Frühstück nehme ich mir meine Bücher und greife mir 2 Handtücher für den kurzen Spaziergang an den Pool. Über Bali türmen sich die Wolken zu gigantischen Bergen auf und umhüllen den Gunung Agung. (Anmerkung in den vorherigen Texten habe ich immer Agung vergessen und immer nur Berg geschrieben.....) Die Fischerboote mit ihren typischen Doppelauslegern recht u. links bringen Touristen nach den Gillis. Ich würde gerne mal mitfahren aber dann nur zum fischen.... Die Sonne steht fast senkrecht über mir und wirft Ihre Schatten durch die Palmen auf die Platten. Jetzt sehe ich das meine Angst bei den Palmen unbegründet war. Was mir in der nächtlichen Dunkelheit verborgen blieb wird jetzt bei Tage offenbart. Alle in Poolnähe stehenden Palmen sind kastriert. Also keine Nuss die mir auf die Birne knallen kann...... Da ein Tropfen. Der Himmel ist so gut wie wolkenlos. Noch ein Tropfen. Ich lege den Roman auf Seite zu den übrigen Büchern. Ich  sehe nach oben in den Himmel. Bedacht daran nicht direkt in die Sonne blicken zu müssen, drehe ich den Kopf so das der gleissende Ball hinter Palme und Schirmmütze verdeckt ist. So schaue ich nach oben. War da nicht gerade ein weisser Punkt. Vielleicht habe ich es mir auch nur eingebildet oder ich fange schon an Hallos... zu sehen... Da an der Palme war noch einer. Patsch traf mich wieder ein Tropfen. Und jetzt konnte ich es genau sehen. So in etwa 8 Meter Höhe wurden die Regentropfen als kleine weisse Punkte sichtbar die dann irgendwann wieder

unsichtbar wurden zumindest für meine blinden Augen um dann in viele kleine Tropfen zu zerspringen beim Aufschlag. Zumindest geht es denen so die meine Brille treffen. Die weissen Punkte werden mehr und mehr und nehmen seltsam geschwungene Bahnen zur Erde fast so wie wenn man bei starkem Schneefall im Dunkeln Auto fährt, da stellt sich das ähnlich da, wenn die Flocken durch das Licht immer näher kommen.

Zwischen Masken und Franklin wechselnd lese ich nach dem dt. Roman mal wieder das indonesische Kinderbuch oder ich träume ganz einfach. Ich wünsche mir ich könnte schon alles im Kinderbuch verstehen. Aber dem ist leider noch nicht so und meine Aufregung den Kinder vorzulesen wird sich so wie ich mich kenne erst nach der Lesestunde legen....

Als ich ein tiefes Grollen wahrnehme schaue ich rüber nach Bali ob sich am Agung etwas tut. Pustekuchen.... nichts.... Ich kann keine Aktivitäten ausmachen. Ich verdrehe mir den Kopf und schaue mir die Berge hinter mir auf Lombok an. Ich würde nicht übertreiben wenn ich behaupte, da braut sich wieder was zusammen was hoffentlich nicht wieder so schlimm wird wie beim letzten mal. Ich beginne einen Wettlauf gegen die Naturgewalten. Ich habe nicht mehr viele Seiten zu lesen und ich würde ungern so kurz vor Schluss noch mal anfangen müssen. Weil  gerade zum Schluss wird es nochmal richtig aufregend weil doch noch Ereignisse zu Tage kommen mit denen ich beim besten Willen nicht gerechnet hätte. Um eines vorauszuschicken ohne das Rätzel der Masken preiszugeben - ich habe den Wettlauf gewonnen - zumindest was das Buch anbetrifft. Die letzten 5 Seiten .... ich setze mich seitlich auf die Liege, startbereit wenn das Donnerwetter losgeht. Die Seiten fangen an zu zittern.... Geschafft! Noch mal tief durchatmen. Dann stehe ich auf ziehe meine Hose an obwohl niemand da ist. Nein stimmt nicht der Poolboy kommt gerade und will die Matten ins trockene bringen. Ich packe meine Bücher zusammen und die Handtücher ordentlich ans Fussende der Liege. Das grollen wird immer heftiger aber man sieht keine Blitze oder Leuchten am tiefgrauen Himmel. Als ich den ersten Schritt vom gefliessten Pool auf den Rasen setze geht es los. Meine Schritte zurück zum Reisspeicher werden schneller. Aber warum eigentlich - hujan saja - Bin wohl auf die Bücher bedacht obwohl die auch in der Plastiktüte sicher sind. Mit Wasser und Seife wird LSF25 oder das was noch übrig ist erstmal abgeduscht und dann freue ich mich mit Stift und Papier bewaffnet einen Tee von Hassan zu trinken. Er sieht müde aus. Die Wassertropfen hängen noch am Palmendach und sammeln sich um dann runter auf den wasserdurchtränkten Boden zu tropfen. Heute kommt Günter an. Wir hatten uns zwar erst später verabredet aber ich denke ich fahr mal bei ihm vorbei oder bei Amat, der wollte mir sein Haus auch noch zeigen. Ich hab ja eigentlich Zeit. Coco Beach - da wollte ich auch mal vorbei... Na wenn das mal nicht alles ziemlich eng wird. Wäsche abholen -  Meersau füttern.......

.... und sonst halt nächstes Jahr. Ich komme ja wieder!


Beziehungen 26.03.09, 03:04

Ich habe gestern lange gelesen. Aber ich komme nur sehr langsam voran, wenn ich lese das der Lektor in “Das Rätzel der Masken” innerhalb von mehreren Stunden einen Roman schafft. Ich brauche dafür wohl mehrere Tage wenn nicht Wochen.....

Das Rätzel der Masken ist schon sehr konfus... Herv'e hin und hergerissen zwischen zwei Frauen und er weiss nicht welcher er trauen kann der mit Kind oder der ohne Kind und sucht Hilfe bei neuen Freunden, weil er hofft dort eine Entscheidung zu finden, die nur er alleine finden kann. Oder Ariel Lenormand der von seiner Freundin betrogen worden ist! Am Boden zerstört und er versucht es einfach abzutun mit “C'est la vie” aber man spürt wie sehr es ihn innerlich verletzt hat weil er belogen worden ist und das auch noch geradewegs ins Gesicht.... und ich als Leser bin mitten drin.

Es macht mich nachdenklich und weiss das ein Monat nicht ausreicht um etwas kennenzulernen was fernab der alten Heimat und deswegen muss ich meine Expedition Lombok nächstes Jahr fortsetzen.

Ich schalte wieder um zum Tagesgeschehen....

War gestern zur Lesestunde - naja nicht ganz - da sieht man wieder mal, das ich noch nicht ganz Sattelfest in machen Begriffen bin. Lesestunde nur Freitags jumat saja. Demnach keine Kinder da. Aber dafür durfte ich dann Kiti kennen lernen. Haben uns zusammen mit Amat auf die Terrasse gesetzt und ich hab stolz mein erstes Wort Sasak preis geben.

Die Frau mit den langen schwarzen Haaren....

Ich war gestern auf dem Heimweg noch in Anna's Giftshop und habe endlich Diane kennen gelernt. Ich konnte mich vergewissern, dass sie wirklich keine schwarzen Haare hat. Aber sie konnte mich sofort zuordnen “der Mann mit der Nähmaschine?!” und wir haben uns über Land und Leute unterhalten und auch viel gelacht. Zur fortgeschrittener Stunde sagte ich ihr ich  müsse mich langsam aufmachen um vor Einbruch der Dunkelheit in Mangsit zu sein, da ich kein Licht am Fahrrad habe und die Taschenlampe immer noch im Koffer wohlbehütet liegt. Und nochmal eine Reise like Odysseus brauche ich nun wirklich nicht. Diane sagt mir darauf hin solle doch die Sterne betrachten dies sei doch einmalig hier. Ich stimmte ihr zu, denn ich wusste wovon sie spricht und es ist schön wenn jemand die Dinge auch so betrachten kann. Mit einem sampai jumpa lagi werden wir uns sicher wiedersehen.


26.03......                        27.03.09, 08:46

Frühstück wie fast immer.... Hal der Kellner weiss schon was ich sagen werde und spart sich die Arbeit mir die Frühstückskarte zu bringen und ich brache wirklich nur noch mal seinen Vorschlag für heute zu bestätigen.... Nasi goreng pedas jus dan copi......

Nach dem Frühstück mache ich meine Tour nach Senggigi. Berg auf Berg runter oder halt umgekehrt je nachdem wie man es sieht. Was spielt es ausserdem für eine Rolle so ist es nun mal. So oder so. Wenn ich den letzten Berg geschafft habe ist meine Puste weg. Ich hätte nicht gedacht das es für ein Käsebrot wie mir so anstrengend sein könnte.

Bringe noch Klamotten in die Wäscherei. Ich weiss auf jeden fall für's nächste mal Bescheid. Kleines Handgepäck reicht, weil es hier günstiger ist, es einfach waschen zu lassen.

Ich frage nach den Wäscheklammern. Obwohl ich ihr das geschriebene Wort zeige versteht sie es wohl nicht richtig. Ich versuche ihr dann praktisch mit meinem T-Shirt ihr eine Wäscheklammer zu erklären - das entpuppt sich aber bald als Montagsmaler und wie gut ich malen kann hab ich schon bewiesen..... also ist dies auch zum Scheitern verurteilt und wie ich dann hinten die vollen Wäscheleinen sehe, dachte ich Bingo das könnte funktionieren aber leider auch da Fehlanzeige, da sie wohl selbst keine Klammern verwendet. Darauf bedanke ich mich und versuche es im Supermarkt.....

Erstmal hab ich es selbst versucht. Wer mal in einem Indonesischen Supermarkt war kennt sie alle. So wie bei uns z. B. Aldi.... der Aufbau ist jedesmal gleich. Fast so wie in Indonesien, aber halt nur fast.!!! Man kann nicht wirklich ein System erkennen. Aber was ich glaube was bei allen gleich ist, wenn im Regal für ein Produkt kein Platz mehr ist, wird es einfach davor auf den Boden gestellt. Seltsamerweise trifft das auf sehr viele Sachen zu und man muss aufpassen wo man hintritt. Deshalb erklärt es sich auch von alleine, warum es keine Einkaufswagen gibt. In manchen Supermärkten gibt es scheinbar kein separates Lager, also werden ganze Kisten in den Gängen gestapelt, und so kann es einem passieren, wenn man das gesuchte schon sieht, man es trotzdem nicht bekommt, weil Kisten den Weg dahin versperren und man besser erstmal den Gang zurück geht und es von der anderen Seite noch mal probiert. Vielleicht hat man dann mehr Glück. Gut nach dem Katz und Mausspiel mit den Klammern die ich nicht finden konnte habe ich dann jemanden gefunden die so aussah als könne sie hier arbeiten, aber nur weil sie eine Kiste in den Gang stellte und der Blick in die Regale von weitem signalisierten “wegen Überfüllung geschlossen”. Auch hier musste ich ihr nach der Frage noch mal das geschriebene zeigen. Mein Fehler war wahrscheinlich der, das ich Wäscheklammer haben möchte und da ich das Wort nicht im Kamus gefunden habe, bin ich hingegangen und hab das Wort selber zusammengesetzt nach alter Sitte Klammer Wäsche. Aber sie schaut sich kurz um, anscheinend um sich selbst im Laden zu orientieren, dann ging sie zielstrebig nach hinten rechts und zeigte mit der Hand ins Regal. Erst beim Zweiten hinsehen habe ich dann zwischen Plastikbecher und Lichtschalter und Wäscheleinen dann die Klammern entdecken können. Ich selbst hätte sie nie gefunden, da ich auf Holzklammern fixiert war. Diese hier waren aus Plastik in den wildesten Farben und nur halb so gross wie unsere Klammern die ich kenne. Wichtig ist nur, dass ich jetzt alles habe für meine erste Lesestunde bei den Kindern. Damit wäre auch das geschafft. Auf dem Rückweg treffe ich wieder Mohamed, der unbedingt noch etwas an mich verkaufen möchte - nanti - später. Ich schaue noch ob Günter schon eingeflogen ist - aber so wie es aussieht noch nicht. Irgendwie war mal der 25. gefallen aber so wie es aussieht bleibt es wohl beim 30.

Zurück im Windy packe ich kurz...

(und wieder ein Stromausfall und ich darf alles neu schreiben / werde ich eigentlich nie schlauer?!)

...noch eine Flasche Wasser und ich spaziere am Strand entlang. Habe hoffentlich ein paar schöne Objekte auf Chip festhalten können. Wie die Zeiten sich doch ändern. Früher habe ich immer zusehen müssen auch genügend 200 24 oder 36er Filmrollen dabeizuhaben, da diese Vorort um ein vielfaches teuerer oder gar schon abgelaufen waren.... und man hatte auch diverse andere Probleme..... hat er richtig transportiert oder ist er wieder rausgeflutscht beim zuklappen....? Das ist heute nicht mehr und vereinfacht die Sache natürlich auch erheblich. So gehe ich also von der rechten Flanke der Bucht bis zu linken Flanke und komme genau am @für Irene@ AlangAlangAlangAlangAlang raus. Ich denke für einen Kaffee mit Bahri wird es reichen, aber er scheint nicht da zu sein. Später erfuhr ich das ich genau zur Betenszeit wohl da war. Tidak apa-apa

So wie der Himmel aussieht, sollte ich auch zusehen wieder zurück zu gehen, um nicht in einen möglichen Wolkenbruch zu gelangen. Die Fischer mit ihren Angeln stehen bis zum Hals im Wasser. Ein paar Strandhändler versuchen ihr Glück bei mir aber ich wimmele sie ab mit sudah..... aber es sind bei weitem nicht so viele wie beim letzten mal wo man schon mal von 8 Händlern plötzlich umlagert war... Noch ein nettes Gespräch mit Matt der gar nicht verkaufen wollte, oder ich es nicht gehört habe, jedenfalls konnte ich mit ihm ein nettes Gespräch über Land und Leute führen und sagen wie gut ich das andere Leben auf Lombok kennen lernen durfte und das ich persönlich das Leben hier in den Hotels nicht brauche. Er gab mir seine Karte uns ich solle mich melden, wenn ich wieder nach Lombok komme.

Über dem Meer kann man sehen wie weit der Regen schon vorangeschritten ist, und die nächste Bucht liegt im tiefen Grau des Regenschleiers und ich rechne nicht mehr damit  trocken im Windy anzukommen. Aber ich schaffe es noch bis zu meinem Reisspeicher zu kommen. Ich bin völlig erschlagen von dem Spaziergang im Sand und nicke tatsächlich auf dem Bett ein.

Hassan Bahri und ich wollten heute zusammen essen, weil schon mein letzter Tag im Windy ist, morgen geht es schon wieder weiter zur leider wohl erstmal letzten Station auf Lombok. Ich will schon mal das Zimmer bezahlen, damit ich dass schon mal hinter mir habe. Da gehen sie hin die Millionen.... die woanders besser aufgehoben wären.... Wollte eigentlich ein Foto von den Millionen machen. saya lupa. ich vergessen.... aber das ist Arne!

Wir gehen zu Bahri. Charli und Sungu sind auch da. Wir haben schon lange nicht mehr so viel gelacht. Sungu ist ein echter Clown. Spricht gut Deutsch aber das schon mit einem so lustigen Akzent dann noch Holländisch und zwischen durch wieder Sasak. Ich ärgere ihn und er versucht mich zu veräppeln. Aber ich glaube das ich so langsam zumindest ein Gespür dafür habe, wenn jemand Sasak redet. Und das was er versucht mir beizubringen klingt nicht wie bahasa indonesia. Es hört sich für mich weich an während Sasak für mein Empfinden mehr harte Laute beziehungsweise Silben hat. Jedenfalls war es super lustig mit den dreien. Später fuhr Bahri Essen holen. Hassen machte mir noch einen Tee als plötzlich der Strom wieder weg war. Mit Musik hören war dann auch nichts mehr da der Akku sich gerade meldet und mit laden ist ja nicht.....

Hassan suchte Kerzen obwohl ich ihm sagt habe es sei nicht nötig für mich. Andere haben auch kein Licht und die Welt geht nicht unter.... Ich geniesse die Stille, die einfache Lebensweise. Vom Boden aus schaue ich den vielen Hühnern zu, die für die Nacht einen Platz im Baum versuchen zu erreichen. Sich aber gegenseitig die Plätze streitig machen und einige einen oder auch mehrere neue Anläufe brauchen um einen Schlafplatz zu finden.

Als Bahri zurück ist mit dem Essen muss Hassan wieder ins Hotel zurück, sich um den Generator kümmern. Ich möchte nicht ohne Hassan anfangen, auch wenn ich jetzt schon weiss, dass das Essen dann wieder kalt sein wird.

Ein Candlelightdinner stellen sich bestimmt viele ganz anders vor. Aber es hatte was....

Wir unterhielten uns .....


26.3.  2. Teil wegen Zeichenbegrenzung ....27.03.09, 09:57

.... bis Hassan zurückkam.

Er zeigte mir sein Leben und liess mich Teilhaben und ich erzählte ihm von meinem. Und es war kein Problem für ihn. Dafür hätte ich ihn knuddeln können wie Nadja so schön gesagt hat.

Als Hassan dann kam brachte er noch eine Taschenlampe mit, die aber nicht viel mehr Helligkeit brachte und so assen wir zu dritt im Schein von 2 Kerzen unser Candlelightdinner auf dem Boden mit den Fingern. An meine linke Hand muss ich gar nicht mehr denken. Ich muss nur ständig an meine Beine denken die dauern einschlafen, wenn ich auf dem Boden sitze. Es war wieder super lecker. Und als Nachtisch gab es noch ein Stück Kuchen und auch sehr lecker, weil mit wenig Zucker gemacht.

Wieder ein sehr schöner Tag den mir keiner nehmen kann.


Gedanken:

Bei einem bin ich mir sicher.... - Paradiese kann man nicht sehen!

Sollte man eins gefunden haben, - dann sicherlich nicht mit den Augen.

Man kann sie spüren, - man kann sie fühlen!

Sicher, manchmal braucht man dafür länger

und wenn man genau in sich hinein hört fühlt man,

weiss man, dass man schon einige Paradiese

gefunden hat.

Und sie sind näher als manche denken.

Nur schade das die, die nichts spüren

und fühlen können,

keine Paradiese finden werden!

Später erzähle ich Euch von meiner Lesestunde bei den Kindern.....

Jetzt muss ich noch mal Mohamed abwimmeln.


27.03. Lesestunde bei den Kindern....     28.03.09, 03:21

Es ist doch immer das selbe. Eigentlich bin ich super vorbereitet. Meinen Begrüssungstext kann ich schon fast auswendig. Das Buch habe ich schon so oft gelesen und verstehe immer noch nicht alles. Aber ich würde mal schätzen jetzt sind es nicht mehr nur 20% sondern vielleicht schon 70%. Wäscheklammern als Geschenk für die Kinder habe ich auch bekommen. Mappe für Amat mit Aufklebern liegt alles bereit, und doch bin ich nervös wie am ersten Tag..... Ich sitze gerade mit Bahri zusammen und trinke noch einen Kaffee und gehe sicherheitshalber noch mal ein paar für mich schwierige Wörter durch mit Buchstabenkombis die als Ausnahme nicht so gesprochen werden wie sie geschrieben werden. Wohl deshalb weil es vielleicht auch nicht möglich ist solche Zungenbrecher insbesondere KH wenn es an einer mir scheinbar unmöglichen Stelle im Wort steht, dann zu einem gesprochenen ch wird. Und ich soll mir das merken. Ich kann ja schlecht im Buch rummalen..... Jedenfalls ich bin immer noch etwas aufgeregt, obwohl ich weiss, hinterher ist es doch halb so schlimm. Der Wecker meiner Urlaubsuhr verstärkt diese Unruhe nur noch mehr als er anfängt zu piepsen.... Den Kaffee trinke ich noch aus, Bahri wünscht mir viel Erfolg. Im Zimmer nehme ich die vorher zurechtgelegten Tüten und fahre mit dem Fahrrad nach Karandangan zu den Kindern. Dort angekommen sehe ich schon die ersten Kinder auf den Grundstück nebenan wie sie zusammen spielen, und bei den meisten erkennt man deutlich das unter den T-Shirts ein Franklin oder ein Harry Potter steckt.....

Es fallen die ersten Tropfen. Die Sandalen stelle ich vor dem Haus ab und gehe barfuss auf die angenehme kühl wirkende Terrasse, wo Amat gerade anfängt Platz für die Lesestunde zu schaffen. Ich helfe ihm die Stühle und den grossen Tisch auf Seite zu stellen, damit wir uns dann alle im Schneidersitz auf den Boden setzen können. Gespannt wieviel Kinder wohl heute kommen. Dann übergebe ich Amat schon mal die Mappe die ich für Ihn mitgebracht habe. So langsam werden die Stimmen draussen auf dem Weg lauter. Es sieht so aus als kommen die Kinder. Ich sehe wie die kurzen Arme nicht an den auf der Innenseite liegenden Riegel der Tür kommen. Ich verstehe zwar nicht was sie sagen.... es könnte wieder Sasak sein, und da Amat gerade im Haus mit der Mappe verschwunden ist, springe ich auf und lasse die Kinder rein. Kurz darauf kommt Amat mit der Mappe und den Blättern für die Buchaus- und Rückgabe zurück, und wohl wie immer mit jeder Menge Bücher zum erneuten ausleihen. Nach der Rückgabeaktion, die eindeutig in Sasak abläuft mit einem gehörten “ENdeih” was einem tidak wohl entspricht oder so ähnlich, wird angefangen zu lesen. Wenn ich mich richtig erinnere fängt Ella wie schon letzten Freitag an zu lesen und ich höre ihr aufmerksam zu und versuche so viel wie möglich zu verstehen.

Zwischen durch muss ich Opik und Amed ein “Schisch” zuflüstern damit sie aufhören rumzualbern und ihr ebenfalls zuhören. Ich schaue zwischendurch auf meinen Text, den ich vorbereitet habe und eine blaue Wäscheklammer hängt an meinem T-Shirt griffbereit.

Nach dem zweiten Buch frage ich dann in die Runde, ob ich dürfte. Und alle Augen signalisierten mir, sie haben mich verstanden und deuteten “YA” und ich hab mich kurz vorgestellt und dann habe ich vorgelesen. Mit Blick ins Buch bekam ich das Gefühl, das der Kreis in dem wir uns befanden enger wurde. Angestrengt den Text einigermassen zu lesen bemerkte ich im Augenwinkel das Opik an meine rechte Seite rutschte und Ella an meine linke und mir halfen, wenn ich wieder bei einem für mich Zungenbrecher ankam. Was sie neben  meiner wahrscheinlich ungewöhnlichen Aussprache aber am meisten zum Lachen gebracht hat war, das ich jedesmal wenn Franklin einen Dialog hatte, mir die Klammer auf die Nase klemmte und dann seinen Text sehr nasal gesprochen habe. So wechselnd Klammer drauf, Klammer ab, habe ich dann das Kinderbuch Franklin komplett zum Besten gegeben. Hinterher haben sie mir mein bescheidenes Geschenk, die Klammern fast aus der Hand gerissen und konnte nur pelan/pelan sagen. Hab noch ein paar Aufnahmen gemacht und die restlichen Klammern für die anderen Kinder da gelassen die heute nicht da waren. Nach dem die Kinder ihre neuen Bücher hatten und sich wieder auf den Heimweg machten, habe ich Amat noch geholfen Tisch und Stühle wieder an ihrem alten angestammten Platz zu schaffen. Dann tranken wir noch ein Glas kaltes Wasser zusammen. Er fragte wieder nach Günter und ich sagte ihm ,dass ich mich nochmal per EMail erkundigen würde. Ich verabschiedete mich schlüpfte in mein Wasserfussbett. Die Sandalen standen nicht geschützt genug, dass sie etwas feucht geworden sind.... hujan saja.

Anschliessend fuhr ich nach Senggigi, um den Rückflug von Günter in Erfahrung zu bringen sowie meinen Reisebericht vom Vortag zu tippen. Der leider wegen eines Stromausfalls doppelt getippt werden musste, weil ich mal wieder das Zwischenspeichern vergessen hatte. Nicht zu vergessen musste ich meinen alten Freund Mohamed wieder beschäftigen, aber er war verflixt schnell im heranschaffen mit Klamotten, dass hätte ich nicht gedacht, aber mir gefiel mal die Farbe nicht, dann war es der Stoff. Bei seiner Frage was ich sonst noch gebrauchen könnte, sagte ich “Kulkas” und wir beide haben gelacht und ich hab mich bis morgen verabschiedet. Ich habe das Gefühl, das die Nebensaison so langsam aber sicher zu Ende geht. Die Touristen machen sich allmählich im Land breit. Ich gehe noch etwas essen obwohl ich weiss das es zurück nach Mangsit wieder ein Nachtflug werden wird. Aber ich hab mich auch verkehrstechnich gut eingelebt und mache mir deshalb keine Gedanken mehr. Und eins ist sicher.... die Taschenlampe die ich extra mitgenommen habe liegt immer noch wohlbehalten im Koffer und wird für den nächsten Urlaub auf die Liste “nicht notwendig” gesetzt.

Dafür kann ich dann mehr Klamotten für die Kinder mitbringen.....

Selamat malam dan selamat tidur

... meine Gedanken sind bei Dir Yesnita, und ich hoffe dass es Deine Familie nicht getroffen hat....

Meedschen....


28.03.09, 04:15

ich hab gerade mein Medschen gesehen. Ich vermisse sie sehr... und weiss das sie es bei Euch gut hat!

Einen Schmatzer fuer Baghira und sag ihr das sie bald wieder richtig saugen und rudern kann ganz egal wie hinterher meine Hand aussieht....


28.03.

29.03.09, 10:04

Es ist schon der letzte Tag fuer mein Fahrrad. Leider muss ich den Drahessel der mir hier gute Dienste geleistet hat wieder zurueck bringen. Ich wuerde gerne noch fuer die letzten Tage hier auf Lombok noch ein Fahrrad mieten. Aber z. zt. ist alles vermietet.

Im Hotel hatte ich auch schon nachgefragt. Aber auch da keine possitive Nachricht. Bemo geht auch wie ich heute gesehen habe aber mit dem Fahrrad bin ich doch unabhaengiger und Nachtfluege ohne Licht machen mit dem Fahrrad eindeutig mehr spass und bringen mehr Adrenalin zum kochen..... oder wie das Zeug heisst.

So Fahrrad ist zurueck und ich vertroeste Mohamed schon wieder, aber ich habe wirklich keine Lust was zu kaufen.

Ich gehe in jeden Laden in der Hoffnung noch irgendwo ein Fahrrad ergattern zu koennen. Aber  ueberall Fehlanzeige. Da waren andere schneller. Aber nun gut ich bin auch gut zu Fuss unterwegs.....

Aber wenn man zu Fuss unterwegs ist das in etwas so als wenn man nackt in Siegburg durch die Fussgaengerzone geht. Man ist wohl so etwas von auffaellig..... den egal ob Motorrad oder Auto selbst die Fussgaenger sprechen einen an und bieten "Transport" an. Also sollte man zusehen ganz egal was fuer Raeder, die hautsache man ist mit Raedern unterwegs.....

Ich brauche unbedingt wieder ein Fahrrad. Auch wenn das Fahrrad seltsamerweise fast doppelt so

teuer ist wie ein Motorrad moechte ich halt nicht mit einem Motorrad fahren. Mitfliegen  selbstverstaendlich aber selber fahren ist glaube ich noch ein bisschen frueh. Das Motorrad haette

natuerlich einen nicht zu unterschaetzenden Vorteil.

Mit Helm wuerde mich Mohamet nicht erkennen....!!!

So entscheide ich mich fuer einen gemuetlichen Fussmarsch zurueck nach Mangsit. Auf meinem Weg, kann ich noch ein paar Pflanzen einsammeln und auch ein paar Fotos machen. Und wie immer spiele ich mein Bahasa/Indonesia Spiel.

Heute habe ich einen alten Zugang zum Alang/Alang/Alang/Alang/Alang/ gefunden. Leider ist er

schon ziemlich zugewuchert und er wird auch nicht mehr genutzt. Wirklich schade. Er hat was....

Bahri hat mir gesagt das der Besitzer wohl das Hotel verkaufen moechte. Und der hintere Teil durch eine neu gezogene Mauer, laesst man wie im Maerchen langsam aber sicher in den Dornroeschenschlaf fallen und vergisst es....

Nun sitze ich auf der Terasse und schaue aufs Meer. Abgelenkt von dem Bienenschwarm der an der rechten Seite meines kleines Reiches mitten im Gruenen unter dem Dach auf und niedertanzt als haette sie jemand geaergert und sie deshalb wild umherfliegen. Ich kann mich kaum auf s Schreiben konzentrieren, weil das Summen der Bienen mich immer wieder ablenkt. Es werden immer mehr Bienen und ich ueberlege meinen Platz zu wechseln, um nach drinnen auszuweichen. Aber sollange sie in ihrer Ecke bleiben habe ich wohl keinen Grund mich geschlagen zu geben. Die haben wahrscheinlich genau dort ihren Eingang zu ihrem Nest auf dem Dach.

Der Himmel hat sich wieder zu einem grauen Band zusammengezogen und es regnet wieder. Und der Regen wird immer staerker und immer lauter als die Tropfen auf das gruene Blaetterdach herniedergehen.

Trotz des Regens sieht man noch Schmetterlinge rumflattern und auf dem Meer sind immer noch

Mauersegler die Ihre Kreise ziehen, und dem Wetter nach nur wenige Millimeter zwischen Bauch und Meeresspiegel haben duerften. Der graue Nebel ueber dem Meer wird immer dichter und die sicht wird immer schlechter. Und es wird lauter und lauter..... In Kaskaden laeuft das Wasser an den Palmenstaemmen hinunter und rechts neben der Terasse hat sich ein kleiner See gebildet mit dem

Wasser das sich auf dem Dach gesammelt hat. Der Geraeuschegel vom Regen nimmt wieder ab oder ich werde gerade noch tauber als ich ohnehin schon bin. Der Schleier ueber dem Meer verzieht sich auch wieder und gibt langsam den Blick nach Bali wieder frei.

Dann kommt die Sonne wieder raus und wenig spaeter ist man sich nicht sicher ob es nicht nur ein Traum war was gerade da vorsich ging, wenn da nicht noch das leise klingeln im Ohr waere.....

Mit meinen Gedanken bin ich bei Yesnita und Ihrer Familie in Jakarta da hat sich ja wirklich eine grosse Katastrophe ereignet.


29.03. Unterricht....

30.03.09, 08:30

Habe mich heute erneut mit Bahri zum lernen verabredet und ihm versprochen auch eine Aufgabe mitzubringen, um zu testen ob von dem was wir beim letzten mal gemacht haben noch etwas haengen geblieben ist. Wir machen heute Tabellen mit Word. Wie schrecklich! In Excel waehre das viel einfacher, meinte auch Marscha und schlief kurz darauf auf seinem Bein ein. Mir war es nicht moeglich trotz Anleitung der Uni bzw. mit F1 in Word zwei Zahlen zu addieren. Na ja wie

gesagt mit Excel waehre es kein Problem gewesen. Hab ich halt noch etwas nachzupruefen wenn ich wieder nach Deutschland komme und wir problieren dann das Fernstudium.....

Nach drei Stunden waren dann alle Beine eingeschlaffen.

Nur die von Marscha nicht, die lag ja bequem. Wir legten eine Pause ein und assen pisang goreng. Und wir mussten uns beeilen bovor uns die Ameisen die Bananen alle vor der Nase raustragen. Bahri brachte Marscha zu ihrer Familie zurueck und Hassan mit ner Tasse Tee und einer Kladde unter dem Arm hatte auch noch ein paar Fragen die wir zusammen durchgegangen sind, und er machte sich einige Notizen in seinem Heft.

Dann haben wir noch eine komplette Bewerbung auf deutsch geschrieben. Bin nur froh, das mir noch ein paar Sachen eingefallen sind, weil mit der englischen Vorlage konnte ich nicht immer etwas anfangen. Da haette ich erstmal Piffpoff fragen muessen. Aber ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch wenn Hassan mit den ues und Oes und so weiter etwas auf Kriegsfuss steht.

Draussen konnte man jetzt ein Motorrad hoeren und kurz darauf ging der Motor aus. Bahri hatte Marscha abgeliefert und auf dem Rueckweg direkt das Mittagsessen mitgebracht. Fuer den Koenig hat es wieder nicht gereicht. Bahris ist/isst einfach zu schnell fuer mich. Die Reisesstechnik macht mir noch irgendwie Probleme. Bahri bekommt mit seinen Griffeln mehr Reis geformt und dann auch noch Richtung Mund bugsiert ohne zu schlabbern....

Na ja werde ich wohl bis naechstes Jahr noch ein bisschen lernen muessen....

Dann war Zeit fuer's Gebet....

Und nach dem Beten musste Bahri sich auch schon langsam fertig machen da er noch arbeiten muss. Ich versuche noch den heissen Tee von Hassen nicht wegzuschuetten, weil Bahri mich zurueck zum Alang/Alang/ usw. (sorry Henk) Zurueck im Alang/Alang/ usw. (nochmal sorry Henk) wollte ich mich eigentlich noch etwas ausruhen, wie ich dann aber an der Rezeption die Bilder von Jakarta in

der Zeitung sah und ich bis jetzt keine Nachrichten ausser DW sehen kann, beschloss ich nach Senggigi zu fahren, um mehr in Erfahrung zu bringen. Ich ging erst ein Stueck die Strasse entlang, dann hoerte ich ein Bemo kommen und ich konnte es erfolgreich zum Halten bringen. Nach der Touristen Abzockmetode habe ich zwar immer noch doppelt so viel wie normal bezahlt aber das war ja OK. Hinten zwischen ein paar Fahrgaesten und jeder Menge Bananen ging es dann mit einer kleinen Unterhaltung nach Senggigi. Nachtuerlich hab ich zuerst geprueft ob schon was von

Yesnita drin steht. Leider immer noch keine Nachricht.

Also schreibe ich erst mal den Vortag in den Blog waerend draussen wieder der Regen am toben ist. Bevor ich meine Internetsitzung beende sehe ich den Eintrag von Yesnita. Sie konnte endlich ihre Familie erreichen. Aber sie muessen alle Ihre Haeuser verlassen. (kein Wunder / ich habe heute weitere Bilder von der Katastrophe in Jakarta gesehen). Aber wichtig ist, dass sie noch am leben sind.

Als ich meine Internetnutzung bezahlen will, steht Mohamed an der Kasse und begleicht den Schoenheitssalon seiner Freundin. Wuerde ich jedenfalls so interpretieren, da es ihm offensichtlich unangenehm ist das ich die beiden dort treffe, und es auch kurz angebunden scheint und mich sonst in Ruhe laesst.

Ich bin wirklich Froh das Yesnita endlich ihre kleine Schwester erreichen konnte. Es war sicher die Hoelle fuer Yesnita, diese ungewissheit und dann auch noch so weit weg zu sein. Ich mache mich so langsam wieder auf Richtung Mangsit. ich gehe noch mal in den Laden und probiere es noch mit einem Fahrrad. Und in der Tat sehe ich jetzt ein rotes Fahrrad in der Ecke stehen, was

vorher nicht da war. Gut es ist nicht das was ich hatte aber zum fahren reicht es mir alle male wohl. Und besser das als keins / es hat Raeder das reicht hier. Der Mann der auf dem Boden sass fragt ob ich nicht gestern schon mal da war. Ich bejate seine Frage und er bot mir einen Stuhl an. Ich sollte einen Augenblick auf ihn warten er kaeme sofort zurueck. Als er zurueck kam setzte er sich zu mir an den Tisch und legte mir einen Schluessel auf den Tisch und sagt ich solle gut

darauf aufpassen. Als ich mir den Schluessel naeher ansehe kommt er mir sehr vertraut vor, wie der den ich all die Tage vorher schon mit mir rumgeschleppt habe. Als ich mich dann umsehe, steht hinter mir im Gang mein liebgewonnenes Rad, mit dem ich die Tage vorher schon unterwegs war und rumgefahren bin / immer noch ohne Licht aber mein fest installierter Fahrradcomputer ist auch noch da. Da wir uns ueber dem Preis schon vorher einig waren, hatte ich nun die Bestaetigung, das es tatsaechlich fuer die Haelfte geht. Na dann weiss ich fuer's naechste mal bescheid......

Froh ueber die Nachricht von Yesnita und mein Fahrrad wieder zu haben fahre ich bei der Waescherei vorbei meine Sachen abholen und dann noch nach Karandangan um Amat bescheid zu geben wann Guenter jetzt endlich ankommt und dass ich auch dann vorbei kommen wuerde.

Endlich schaffe ich es auch mal an den CocoBeach zu fahren. Es sind nur Einheimische dort und ich fuehle mich wie auf einem Strassenfest. Es ist Musik zu hoeren und es reiht sich Fressbude an Fressbude und alles viel viel einfacher. Ein kleiner Junge loeffelt gerade in seiner Kokosnuss rum und versucht mir mit vollem Mund, wobei ihm das weisse Fleisch der Nuss im Mundwinkel und

Kinn haengt, etwas auf englisch zu sagen. Ich ihm dann auf bahasa indonesia antworte und er anfaengt zu lachen und ihm dabei nochmehr Kokosnuss aus dem Mund zu fallen droht. Vielleicht seine Mutter / seine Tante / oder einfach nur die Frau die gerade da neben steht versucht

mir einen geroesteten Maiskolben anzudrehen. Tidak saya kenjang und lege meine Hand auf den Bauch, der na ja ich weiss nicht so recht ob abgenommen oder eher nicht, um meinen Satz deutlicher zu machen, dass ich satt bin.

Anschliessend fahre ich zurueck, damit ich diesmal vor Einbruch der Dunkelheit im Alang/Alang/Alang/Alang/ .... bin. Ich gebe Bahri noch Nachricht wegen Yesnita.

Sein Kollege meinte, dass sich dei Opferzahlen seit Samstag noch verdoppelt haetten. Das schlimme an der Sache ist nur, dass es nicht unangekuendigt passierte, nur das keiner etwas unternommen hat, um die Katastrophe zu verhindern. Was muss blos noch alles passieren? Ich hoffe das man wenigsten daraus lernt..... um das zukuenftig zu vermeiden.


30.03 Ankommen oder auch nicht.... Teil1

31.03.09, 09:46

6:00 Uhr pagi der Wecker klingelt. Ich denke ans Meedschen die jetzt sonst gefuettert wird und schon mauzend an ihrem Napf hin und hertigern wuerde. Ich will mir den Sonnenaufgang von der Landyznge aus ansehen. Schaffe es aber nicht mich zu ueberwinden und lege mich wieder hin. War eh noch dunkel draussen.....

Vielleicht klappt es ja morgen! Aber wohl eher nicht ich hab mich schon sehr an die 8:00 Uhr gewoehnt. Ich hab ja Zeit. Nach dem Fruehstueck von Bahri setze ich mich mit Bahri zusammen und lerne noch ein paar Word-Lektionen. Ich kann nicht verstehen wie man mit so schlechten Unterlagen an der UNI arbeiten kann. Viele Erklaerungen fehlen und manche funktionieren nicht so wie angegeben. Manche Teile muss ich bei mir erstmal testen und dann per Mail-Fernstudium mit Bahri noch klaeren. Nach dem der Akku so gut wie leergesaugt ist, beende wir unsere Lektionen fuer heute und Bahri geht essen und ich versuche mich noch an einer Passion / scheitere aber

klaeglich. Ich packe noch die Sachen fuer Bahri zusammen und verabschiede mich erstmal, weil ich mit dem Rad noch nach Senggigi fahren will.

Reisebericht - dann noch meinen copi susu, ein bisschen Einkaufen und Mohamed treffen. Er war schon etwas baff, als ich ihm das mit dem Fahrrad erzaehlte. Naja wir sind uns halt doch noch einig geworden bei einer Sache. Und er meint er wuerde mich naechstes Jahr nicht mehr belaestigen

wollen. Ich glaube jedenfalls nicht daran und wuerde es vielleicht auch ein wenig vermissen. Ich halte unterwegs noch an um eine Suppe zu essen. Wollte erst unverschaemter weise wieder zwei Hauptgerichte bestellen , aber es war gut das ich nur die Suppe gegessen habe aber die habe ich dann direkt zwei mal bestellt. Das zweite Mal allerdings mit cabe rauwit. Herrlich scharf kann ich nur sagen. Anschliessend wollte ich sehen ob Guenter schon angekommen ist, aber leider

ist er noch nicht da. Ein Blick nach oben verraet mir, das koennte wieder ein ordentlicher Guss werden. Wenn ich mich Unterstellen moechte, dann kann ich das auch bei Amat machen. Ich fahre also mit dem Rad die Dorftstrasse von Karandangan weiter durch, und je weiter ich fahre umso mehr Kinder winken mir zu und sagen hello.... oder pagi was ich mit einen Selamat sore!!! zurueckgebe, da es schon nach 15:00 Uhr ist. Manchmal hatte ich den Eindruck, das ich dieses Gesicht kennen aber wirklich sicher war ich mir nicht. Ich fahre immer weiter hin und wieder ging es an Haeusern

vorbei, die einfach nicht ins uebrige Bild passen. Aber nun denn so ist es halt....

Ich fahre bis der Weg scheinbar fuer mich zuende ist. Durch den Sand komme ich mit dem Rad auch nicht wirklich weiter und so beschliesse ich wieder umzukehren. Immer wieder winkende Kinder. Dann endlich ein Gesicht das ich nicht vergessen habe. Otik von der ersten Lesestunde bei Nadja und Guenter faehrt an mir vorbei. Ich gruesse ihn ebenfalls und wir fahren weiter. Nachdem mein Hirn geschaltet hat / fragt doch Otik nach Amat / und ich mich umdrehe war Otik schon verschwunden. Der kann ja noch nicht so weit sein. Also drehe ich um und fahre zurueck allerdings wesentlich schneller als beim ersten mal und schaue zwischen den Haeusern ob ich ihn sehen kann. Tja, da war ich wohl nicht schnell genug. Ich denke es hat keinen Sinn weiter zu fahren und so drehe ich erneut um und fahre den gleichen Weg wieder zurueck. Dort wo ich vermutet hatte das Otik verschwunden sei, kam aber ein anderes bekanntest Gesicht mir entgegen. Amat kam mit breitem

Laecheln und bat mich mitzukommen. Ich vermute mal das Otik ihm bescheid gesagt hatte, da ich wenig spaeter Otik auch wiedergesehen habe. Ich nahm den angebotenen Platz gerne an und sass damit quasi am Familientisch . Seine Eltern waren da und vermutlich auch seine Grosseltern.

Seine Eltern konnte ich gut verstehen sie sprachen nicht nur Sasak. Dann bekam ich einen Tee auf einem riesigen Teller hingestellt. Dann sagte mir Amat er habe heute geheiratet und ich habe ihm Gratuliert und nach seiner Frau gefragt, die wohl gerade in der Kueche war sich aber dann zu uns gesellte. Auch ihr gratulierte ich mit Selamat und waehrend ich auch ihre kleine Hand schuetelte dachte ich was sagt man nur wenn man zur Hochzeit gratuliert.?

Ich glaube sein Vater hat es mir dann gesagt und konnte die Glueckwuensche jetzt genauer aussprechen / hab es aber nicht direkt notiert und damit auch schon wieder vergessen......

Die Sonne war gerade dabei sich am Horizont zu verabschieden und ich hatte das Gefuehl immer mehr

Familienmitglieder tummeln sich am bzw. im Haus. Ich muss dabei sagen das es ein Haus alter urspruenglicher Bauart ist. nichts gemauertes..... der eigentliche Boden liegt etwa 40 cm ueber dem Boden und besteht ueberwiegend aus Bambus. Bambusrohre und Bambuslatten mit einer angenehmen glatten Oberflaeche.. Die Seitenwaende sind flexibel aus Bambusmatten und koennen wohl verschoben werden / so wie es gerade gebraucht wird. Im Giebel haengt eine Energiesparlampe mit 3 Watt oder so was, reicht um den Loeffel in die Tasse zu bringen und den Zucker aufzuloesen. Auf den Balken im Giebel habe ich auch Kissen und Decken erkennen koennen. Im hinteren Teil wurden mehrere Teller gestapelt und diverse Kleider hingen ueber den Bambusmattenwaenden. Was ich noch vor der totalen Finsternis sehen konnte war, das zwischen den Haeusern noch ein Zugbrunnen lag.

Ich wollte eigentlich noch fragen was das heisst aber dazu bin ich nicht mehr gekommen. Es kam noch ein Onkel dazu, und dich dachte es koenne nur der Vater von Otik sein. Und ich habe ihn gefragt ob er der Vater sei aber dies wurde verneint. Ich hatte ploetzlich ein komisches Gefuehl aber als es dann mit seinen Fragen anfing und er auch noch ein paar Brocken Deutsch sprach, loesste sich dieses ungute Gefuehl wieder in Wohlgefallen auf. Es ist soviel passiert in der Kurzen Zeit wo ich dort war und ich konnte wieder so viele neue und intensive Eindruecke von dem Leben dort aufnehmen, das ich nicht ein einziges mal an die Kamera gedacht habe, um ein Foto

zu machen.

Denn auch wo ein aelterer Mann mit einem Hahn unter dem Arm ankamm, ich nur sagte "ayam rusak" und Amat meinte er waere gebissen worden. Wobei Amat's Vater dann irgendwie nickend vom irgendwas zu "Essen" redete und ein junger Mann darauf mit dem Hahn in Richtung Kueche ging. Ich hab den Hahn nie wieder gesehen....

Mal wieder Stromausfall und die 3 Watt/Funzel ist dunkel. Aber es dauernt nicht lange, da werden zwei Oellichter angezuendet die Ihre Russfahnen im Haus verbreiten.

Da ich noch bei Guenter vorbeisehen moechte, verabschiede ich mich, bedanke mich nochmal und mache

mich auf den dunklen Weg der Macht.... (was fuer ein Quatsch)


Teil 2 spaeter.....

Heute denke ich an Nadja....

30.03... Nachtrag

02.04.09, 05:51

Die Kuh links auf dem Grunstueck habe ich im Dunklen wohl sehr erschrocken und sie springt wie bloed ueber die Wiese oder was auch immer. Ich hoffe nur, dass sie sich nicht an Ihrer Leine aufhaengt. Sind Kuehe eigentlich Nachtblind?

Guenter ist noch nicht da und ich beschliesse dann nicht am Haus zu warten. Ich fahre zurueck bis an die Strassenecke und warte noch bis etwa halb Acht im Dunkeln. Ueber mir leuchten die Sterne. Klar und hell wie sonst nirgend. Immer wieder Fahrraeder ohne Licht wie meins auch, aber ich hab wenigsten Reflektoren, die aber auch nur bei Licht funktionieren. Also stehe ich an der Ecke, den linken Fuss auf dem kleinen Maeuerchen abgestuetzt, damit ich auf dem Fahrrad sitzen bleiben kann und nicht umfalle. Das Strassenschild genau auf Augenhoehe / bei uns haengen die viel hoeher faellt mir gerade auf und sind wohl auch nicht von hand auf Holz gemahlt.. Ich warte weiter.....

Die meiste Hoffnung lege ich in Doppelscheinwerfer.

Aber keins der Lichter bequemt sich in die Strasse abzubiegen. Manche Doppelscheinwerfer  entpuppen sich dann auch noch als Motorraeder beim naeherkommen. Dann hoere ich hinter mir ein Geraeuch. Ich drehe mich um. In der Dunkelheit ist es mir unmoeglich etwas auszumachen. Ich kann mich nur auf meine Laucher verlassen, und die sagen mir da kommt ihrend etwas auf mich zu..... Ich schaue noch mal nach rechts in Richtung Amats Haus / nichts .. nach links die Strasse

runter ... ein Feuer links im Strassengraben... Ich hoere das der die das was auch immer naeher kommt / das Geraeuch wird lauter.... Und dann......................... höre ich da noch irgend

etwas metallisches. Etwas was sich wie eine Kette aus Metall oder was aus Alu. Die seltsamen Schritte kommen auch immer näher. Jemand geht den Weg entlang. Und dann höre ich das metallische Geräusch direkt neben mir und dann kann ich auch direkt neben mir den jungen Dobermann erkennen von Haus nebenan, den ich die Tage vorher schon mal am Haus gesehen hatte. Und die seltsamen Schritte muessen dann die von seinem Besitzer stammen. Er scheint irgendwie etwas am Bein zu haben, deshalb hörten sich seinen Schritte auch nicht direkt wie Schritte an sondern halt irgendwie seltsam schleifend fast. Als ich mich dann bewegt hatte ist der vielleicht zusammengefahren und hat mich angebellt. Er hat mich nicht gesehen und das fuer einen Hund oder ist der auch Nachtblind. Na jedenfalls hat er sich dann vielleicht doch auch im dunkeln an meinen Geruch erinnern koennen und hatte sich dann auch schnell wieder beruhigt hat sich aber nicht  richtig an mich herangetraut.....

Da ich mein Händy ja nicht nutzen kann um Guenter anzurufen, beschliesse ich dann doch nicht noch länger zu warten und beschliesse wieder zurueck nach Mangsit zu fahren. Zudem wollte ich auch nicht laenger geräuchert werden. Am Weg waren jetzt ein paar Feuer oder leichte Schwelbrände erkennbar, die wenn sie mit offener Flamme brannten zumindest dort ein kleinen Schimmer auf die Strasse warfen. Ansonsten kokelte halt der Muell so vor sich hin und verwandelte den angefallenen Muell in stinkende Rauchfahnen die die Strasse bei Licht betrachtet in einen dicken Nebel

umbewandelt wird und dann von dannen ziehen kann oder auch nicht. Trotzdem komm ich nicht umhin meine Taschenlampe anzumachen um keinen über den Haufen zu fahren. Denn es kommt vor das dann ploetzlich wie aus dem Nichts jemand vor einem auf der Strasse steht und keine Ahnung dort treibt. --- Blinder Selbstmoerder und Blinden Moerder --- oder so ähnlich. Aber selbst mit Lampe habe ich es fast zwei mal geschafft mich von der Strasse zu bugsieren, weil ich im Schein der Funzel gedacht hatte der Wegverlauf sei anders. Ich werde es einfach morgen Früh nochmal probieren und dann nochmal zum Haus radeln. Dann ist der Nebel weg und ich kann wieder alles sehen....

Es wird dann auch das letzte mal wohl fuer dieses Jahr sein, dass ich mit Bahri und Hassan zusammen Essen werde. Aber wir werden uns wenn Alah nichts dagegen hat dann nächstes Jahr wieder sehen. Und vielleicht bin ich ja morgen schneller....

Morgen wissen wir mehr. Deshalb bleibt mir an dieser Stelle nur noch ein

Selamat tidur dan mimpi manis

Gute Nacht und suesse Träume


31.03. ob man will oder nicht....

Gestern, 15:48

Nach dem Frühstück weiss ich nicht was ich zuerst machen soll. Enschliesse mich dann hin und hergerissen für die Fahrt nach Hassan u. Bahri, um zu klären wann wir zusammen essen wollen. Nachdem das dann geklärt ist, mach ich mich auf zu Günter und hoffe, das er endlich angekommen ist. Ich nehme den Weg, den ich nun schon so oft gefahren bin, und der bei Tageslicht betrachtet ja ganz anders aussieht. Alles was in der Nacht unsichtbar war kann sich jetzt nicht mehr verstecken. Durch die Sträucher und den Zaun kann ich ein paar Beine auf der Terrasse ausmachen. Günter ist da. Er ist erst spät in der Nacht zurückgekommen. - Schlechte Nachrichten -

Kurz darauf kommen Silvia und Saleh auf einen kurzen Besuch vorbei. Und auch sein Motorrad ist in der Zwischenzeit angekommen. Um Günters Auto zu holen fahren wir alle gemeinsam zu Silvia u. Saleh. Es geht richtung Mataram. Günter und ich haben die besten Plätze hinten auf der Pritsche auf den schwarzen Radkästen ist es richtig mollig....

Ich verschenke noch kurzerhand mein Händy, da ich die PIN ja eh nicht mehr weiss und Silvia das Händy gut gebrauchen kann. Also wieder ein paar Gramm weniger im Koffer und ein bisschen mehr Platz. Mal sehen was ich noch so alles loswerden kann. Ich bin mir sicher, dass ich nächstes mal Silvia und Saleh auch wiedersehen werde. Hoffentlich kann Silvia ihren Hals bis dahin wieder bewegen, sie hat sich einen Halswirbel ver- bzw. ausgerenkt. Hat dich der Blinde gefunden?

Dann geht es mit dem von Saleh gewarteten Wagen zurück nach Karandangan. Es wird langsam Zeit fuer mich. Bin nur froh, dass ich mit Bahri heute morgen schon ne Stunde draufgegeben haben. Denn so wie es jetzt aussieht werde ich die Stunde zur gänze wohl brauchen. Noch schnell ins Alang/Alang/Alang/Alang/Alang/....... die Sachen für Hassan und Bahri holen, um dann sehr abgehetzt und völlig verschwitzt bei den beiden angekommen. Unser wohl letztes gemeinsames Essen auf dem Boden mit den Fingern. Man kann sich wirklich daran gewöhnen. Es ist wieder herrlich lecker. Während des Essens linse ich mal in den Papierteller von Bahri und denke, diesmal könnte ich ein bisschen schneller sein als er. Nach ein paar Ladungen später sieht es tatsächlich richtig gut für mich aus und ich bin mir sicher, dass ich ihn diesmal schlage, aber dann meinte

Hassan plötzlich "Raja". Na damit hab ich natürlich überhaupt nicht gerechnet und kurz danach war

ich dann auch mit meiner Portion fertig geworden. Aber halt nicht König. Vielleicht hätte ich mir von Hassan das Tempeh nicht andrehen lassen sollen....! Dann muß ich noch bis zum nächsten mal warten. Aber ich hab ja dann noch etwas Zeit zum trainieren.

Nach dem Essen gehen wir nochmal die Wordlektionen durch, und ich denke, dass es es gut verstanden hat, und wenn er es noch ein paar mal wiederholt für sich, dann wird er noch sicherer und dann geht ´s auch bei ihm noch schneller. Für heute müssen wir uns halt erst mal verabschieden. Ich muss leider mein Fahrrad noch wegbringen und wollte mich mit Günter auf einen

Sundowner und zum Essen treffen.

Nachdem das Rad wieder bei Millenium steht, warte ich noch ein paar Minuten vor der Tür und bin den unzähligen Angeboten und Fragen der Händler ausgesetzt. Ich lasse alle Fragen und Angebote über mich ergehen - kaufe aber nichts. Erst als Günter auf der Strasse hält werde ich davon erlöst. Zusammen gehen wir noch in den Supermarkt. Er muss noch ein paar Ersatzteile für die

Reparatur der Wasserleitung kaufen. Hier wird alles geklebt hat mir Günter erklärt und die dafür nötigen Sachen bekommt man halt im Supermarkt. Aber schön verteilt, keine Abteilungen wie im Baumarkt. Durch Zufall sehe ich direkt neben dem Kleber für die Wasserleitung Papier für den Drucker das Bahri noch für den Druck seiner Arbeiten für die Uni braucht, und packe kurzerhand das Papier noch mit dazu. An der Kasse angekommen ist mal wieder Zeit für mati lampu.... und

ohne Strom geht natürlich auch die Kasse nicht. Und so heist es halt ein wenig warten bis der Strom wieder da ist...

Später fahren wir an den Strand etwas ausserhalb der City um uns einen Aperitif vor dem Essen zu gönnen und um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Aber leider machen uns die Wolken einen Strich durch die Rechnung obwohl es kurz danach aussieht, das wir Glück haben könnten. Nach dem wir auf der Schlafcouch unseren Sundowner intus hatten, haben wir die Location gewechselt und sind ins de quecke. Ich dachte ich wäre vor 2 Jahren schon mal da gewesen aber das muss ein Restaurant daneben gewesen sein. Ich fühlte mich etwas underdressed. Aber es hat mir trotzdem geschmeckt auch wenn ich etwas den Fisch vermisst habe. Aber vielleicht gab das an dem mati lampu und der Koch hat auch nichts gesehen und der Fisch hat sich auch dem Staub gemacht. Könnte ja sein.... Dafür gab es aber eine extra Portion "cabe rauwit" zum Essen.

Nach dem Essen hatten wir noch eine Verabredung im Blauen Zelt. Es war eine schöne grosse Runde. Das Blaue Zelt habe ich vor zwei Jahren auch gesehen. Eine gespannte blaue Zeltplane die das Restaurant direkt an der Strasse von weitem sichtbar macht. Dafür wird eigens am Abend alles angekarrt was man für den Abend braucht. Gasfelder, Tische Stühle Gläser und und und ach ja Essen nicht zu vergessen. Und die hatten schon einiges auf der Karte stehen. Und die Jungs bereiten

alles frisch zu und das für einige Tische.....

Ich war etwas neidisch auf Silke und Chris die schon 5 Monate in Indonesien sind und noch einen Monat vor sich haben. Ein halbes Jahr hier sein mit den Kindern zusammen arbeiten, ich kann mir das gut vorstellen... aber ich glaube Hermann wäre davon nicht so begeistert. Aber 4 bzw. 5 Wochen werden es auch beim nächsten mal tun....

Na ja aber zurück zum blauen Zelt. Ich fand es klasse und werde nächstes Jahr nochmal hier hin kommen. Aber wie immer kann man es nicht jedem recht machen. Aber meine Ansprüche sind da vielleicht auch nicht so hoch wie die von manch anderen wie ich immer wieder feststellen muss.

Als es dann ins Happy gehen soll verabschieden Günter und ich mich von den anderen, da es schon auf 23 Uhr zuging und Günter noch telefonieren wollte und ich noch ein paar Sachen packen muß.

Zurück im Alang/Alang/Alang/Alang/...... haben wir uns dann verabschiedet und ich bin mir sicher, das wir uns wiedersehen und das vielleicht schon im Herbst.... und dann aber nicht auf Lombok.

Selamat tidur dan mimpi manis


01. April - da fällt mir was ein.... Bali

Heute, 13:10

05:45 Der Wecker geht - 15 Minuten bis Mitternacht nach der Zeit in Deutschland....

Ich hatte vergessen den Wecker wieder normal zu stellen, da ich ja zuerst davon ausgegangen war, das ich ebenfalls um 6:00 zum Frühstücken müsste wegen dem Rücktransport. Ich drehe mich nochmal um. Eine halbe Stunde später schaue ich wieder auf die Uhr. Eigentlich bin ich ja wach und beschliesse nun doch aufzustehen und den noch ausstehenden Sonnenaufgang über dem Alang-Alang zu fotografieren. Da ich nicht genau wusste wann den nun die Sonne über dem Berg sichtbar wird,

musste ich schon etwas an der Landzuge warten. Aber das war nicht so schlimm. Immer wieder kamen Fischerbote oder 4 bis 5 Wellen die mit voller Wucht sich an der Mauer brachen und dann war das Meer wieder still.

Seltsam, und man kann die Wellen auch überhaupt nicht ausmachen, erst wenn sie das Aussenriff passiert haben, dann kann man erahnen das da was kommt und erst die letzten Meter türmen sich dann die Wasserberge auf um dann tosend in Schaumkronen sich zu verteilen. Wie ich dann langsam zurückschlendere und am Restaurant vorbeikomme, sehe ich Bahri schon mir dem Tablett an

meinem Stammplatz stehen. Meinem Tisch direkt zum Meer, und deckt ihn ein für mein Frühstück. Obwohl ich erst noch mal ins Zimmer wollte, ändere ich den Plan kurzerhand und gehe erst zu Bahri und nehme mein Frühstück ein. Das letzte mal heisses, scharfes Frühstück. Nasi Goreng pedas mit Spiegelei und scharfem Pfeffer und anschliessend den Teller mit frischem Obst.

Nach dem Frühstück heisst es dann den Rest packen und fertig machen für die Rückreise nach Bali. Bahri bringt mich noch an die Rezeption. Nach der Umarmung der beiden neu gefundenen Brüder muss dann leider Abschied bis zum nächsten mal sein. Wir sehen uns dann nächstes Jahr wieder wenn Alah nichts dagegen hat oder natürlich Online.... wenn es hinhaut.

Murfi bringt mich nach Bangsal. Dort angekommen musste ich noch etwa eine dreiviertel Stunde warten bis das GiliCat kam. Zwar vorbereitet aber wie ich feststellen musste nicht gut genug.... jedenfalls ich wieder nass bis in den Schritt besteige ich das Boot. Der Steeg zum Aufleger lag diesmal noch tiefer im Wasser als bei der Ankunft. Und so hatte ich trotz kurzer Hose das Wasser

bis zum Hosenstall stehen - aber es ist ja nur Wasser. Wie bei der Ankunft ist jetzt beim Verlassen der Insel ein seltsames Gefühl zugange. Abschied nehmen von etwas Vertrautem aber doch auch die Gewissheit das ich wiederkomme macht es mir nicht so schwer obgleich es nicht einfach ist. Die Delfine die rechts vom Boot auftauchen und ein gutes Stück mit in Richtung Bali schwimmen trösten mich. Die Überfahrt nach Bali ist ruhig, und es gibt leider keinen unplanmässige

Rückfahrt nach Lombok. Diesmal scheinen sie an alle Papiere gedacht zu haben. Bis wir dann plötzlich anfangen rumzuschauckeln, weil wir die Bugwellen etlicher Supertanker queren, die wie wir auf der Strasse zwischen Lombok und Bali ihr Ziel ansteuern.


Bali....

So schön ja Bali abseits der Touristenmeilen ist, aber jetzt auch auf der Rücktour merke ich wie schlimm mir diese beiden Tage vorkommen. Die beiden Transfertage hätte ich lieber auf Lombok verbracht mit meinen Freunden. Sie sind total überflüssig und unnötige Tage der Reise. Ich werde das bei der nächsten Reise entsprechend organisieren, das es keine Tage mehr auf Bali gibt, und das ich direkt auf Lombok lande und wenn es mit ner Inlandsmaschine ist - Ich freue mich auf

Garuda oder Merpatie oder wie sie alle heissen.... Ich weiss ja jetzt auch von Günter, das man noch andere Strecken nehmen kann. Und wenn ich dabei über Dubai fliegen muss. Schliesslich war ich da ja auch noch nicht. Und vielleicht ist Dubai ja auch ein Wohnzimmer.